Methoden, die Wissen lebendig machen - Lernen, übernehmen, weiterentwickeln

Shownotes

BESSER LACKIEREN PODCAST - Wissenstransfer für Lackierbetrie

Elena und ich haben in Hannover einen Podcast für BL aufgezeichnet.

Hier geht's zum BL-Podcast

Das Wissensnavi für Lackierbetriebe

Der Podcast zum Thema Wissenstransfer und Wissensmanagement für industrielle Lackier- und Beschichtungsbetriebe.

Am Beispiel der Lackierbranche diskutieren Elena Schüßler-Roggenhofer und Markus Vüllers über das Wissen in den Unternehmen, welches bewahrt werden muss, auch wenn die Wissensträger das Unternehmen verlassen.

Elena, als Expertin für Wissenstransfer und Wissensmanagement und Markus, als Experte für Prozessoptimierung im Bereich industrieller Oberflächentechnik nehmen Euch mit auf die Reise durch die Welt des Wissens.

Anhand praktischer Beispiele werden typische Situationen in Lackier- und Beschichtungsbetrieben beleuchtet und Lösungswege für ein systematisches Wissensmanagement aufgezeigt.

Bringt Euch aktiv mit in die inhaltliche Gestaltung des Podcast ein, indem Ihr uns Eure Fragen und Themenvorschläge schickt.

Und nicht vergessen: Abonnieren, Glocke aktivieren, Liken und Teilen…


Schüßler-Roggenhofer Wissenstransfer

Elena Schüßler-Roggenhofer

Solltet Ihr Fragen haben, schreibt gerne eine Mail an:

elena@schuessler-roggenhofer.de

Webseite www.schuessler-roggenhofer.de

LinkedIn LinkedIn-Profil


Markus Vüllers Coaching

Markus Vüllers Melschen Kamp 2 33178 Borchen

Mobil: 0171-3037718

Solltet Ihr Fragen haben, schreibt gerne eine Mail an:

markus@markus-vuellers-coaching.de

Webseite www.markus-vuellers-coaching.de

LINKEDIN LinkedIn-Profil

Kostenloses Kennenlerngespräch:

Vereinbart gerne einen Termin für ein 30-minütiges Kennenlerngespräch über Teams, Zoom oder Telefon:

Termin vereinbaren

Transkript anzeigen

Markus Vüllers: Salve Helena!

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hallo Markus!

Markus Vüllers: Ja, wir ... zeichnen wieder ein Podcast auf.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Es geht schon wieder los.

Markus Vüllers: Ja, es läuft tatsächlich gut. Wir haben den April recht erfolgreich abgeschlossen mit Abonnentenzahlen und Views. Das heißt, wir sind nach wie vor ziemlich happy. Die genauen Zahlen, da machen wir mal irgendwie eine Folge zu, wo wir mal über Zahlen, Daten und Fakten sprechen. Auf jeden Fall sind wir auf dem Weg, die 500 Abonnenten zu knacken. Und das ist schon ziemlich gut. Weiß noch nicht lange her, da haben wir über 200 gesprochen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.

Markus Vüllers: Also scheint ein interessantes Thema zu sein, was doch viele Leute interessiert.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Das ist schön und weil es so gut läuft und wir uns ja auch auf die nächste Stufe heben wollen, haben wir Fotos gemacht.

Markus Vüllers: Ganz schön viele,

Elena Schüßler-Roggenhofer: Stück. Und das war anstrengend und schön. Und ich sage jetzt bewusst, es ist ein und und kein aber, denn es war wirklich diese Ambiguität der Dinge, das heißt, es war auf der einen Seite anstrengend und gleichzeitig sehr schön.

Markus Vüllers: Ich habe irgendwie mein Leben lang vor Fotografen Fotografen herum immer einen großen Bogen gemacht. Also wenn man mal Passfotos brauchte. Ich habe das nie so richtig gerne gemacht. Aber der Tag da in Bielefeld in einer coolen Location mit klaren Ansagen, wie man sich zu positionieren hatte, wie man zu gucken hatte und was man machen sollte. Das hat mir doch ziemlich gut gefallen, weil das ist genau das, ich brauche. Ich habe da selber keine Kreativität, mir Gedanken dazu zu machen, wann ich denn jetzt wo die Hand in welche Richtung bewege und nach wo gucke. Und das hat Bock gemacht. Das war richtig gut.

Elena Schüßler-Roggenhofer: beste Fotografin.

Markus Vüllers: Ja, tatsächlich. Also das hat richtig Spaß gemacht und ich wusste nicht, wie schön Bielefeld ist. Die Location da am Lenkwerk ist echt schön.

Elena Schüßler-Roggenhofer: bis du... bis du Wielefeld von oben gesehen hast.

Markus Vüllers: Ja, tatsächlich. Also wir hatten ja auch wirklich echte Wechsel der Locations, hatten Hintergründe und Vordergründe für alle Generationen. Ich hatte meine Klinkerwand, vor der ich Bilder machen konnte, damit es genauso aussieht wie im Podcast. Du hattest deine pinken Blüten.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Stimmt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: passend zu meinen pinken Haaren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, für alle, uns nicht sehen, ich habe nicht nachgefärbt. Im Moment bin ich blond. Das hat Gründe. Ich werde auch wieder pink, weil das ist mein Weg der Selbstinszenierung. Mein Personal Branding ist das. Genau. Aber aktuell, wenn wir diese Podcast Folge aufnehmen, bin ich blond. Aber ich hatte rosablüten mit rosa Strähne und es war ein perfekt Match. Es war wunderschön.

Markus Vüllers: Und bunte Luftballons. einige Bilder hat es ja bei LinkedIn schon gegeben von uns. Also einige von den neuen Fotos. Und da ist ein Fundus dabei. Da sind schon so paar richtige Knallerfotos dabei, wo wir mit Sicherheit auch nochmal sehr nette und tolle Posts absetzen können. Da ist richtig was dabei rausgekommen. Und dann wirklich die Bilder, die wir dann auf der Dachterrasse über Bielefeld machen konnten. Das waren Connections, die du da hattest. Das war auch mehr zufällig, dass dann jemand sagt, fahrt doch hoch, da oben ist ein Fitnessstudio, da könnt ihr auf die Dachterrasse gehen. War gut, war richtig gut.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Das war super schön, vielen lieben Dank auch dafür nochmal, dass wir die Location nutzen durften. Also ja, wir hatten Glück mit dem Wetter, es war wirklich ein rundum gelungener Tag.

Markus Vüllers: Ja, und das ist tatsächlich dann der nächste Schritt in unser gemeinsames Business, was wir aufbauen in Sachen Wissenstransfer, dass wir jetzt auch mal wieder ein paar professionelle Fotos haben und nicht nur die Selfies, die wir dann mal gemacht haben. Wenn wir hier in Riverside irgendwelche Aufnahmen machen und wir 50 Kilometer entfernt irgendwo vor der Kamera sitzen oder uns mal auf irgendeinem BVMW Event in Live und in Farbe treffen. Und jetzt können wir halt eben auch die Fotos nutzen, dann halt unsere Dienstleistung, Angebot auch stärker an den Markt zu bringen, was wir damit im Business Transfer vor.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und ich finde, das hat auch so super schön gezeigt, also auf der einen Seite, wie kompatibel wir sind und auf der anderen Seite, wie unterschiedlich wir auch sind. sind wirklich, es sind Bilder dabei, die sprechen einfach Wände, dass wir ganz, ganz unterschiedliche Charaktere sind und diese Diversität, die macht uns, ich, auch einfach aus. Also wenn ihr ein bisschen mehr über unsere Diversität erfahren wollt, dann Lasst uns doch einen Kommentar da oder ein Feedback und im Zuge dessen abonniert doch gleich die Glocke.

Markus Vüllers: bin völlig geplättet. Das war das allererste Mal, dass wir das jetzt zu Beginn geschafft haben. Super, perfekt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: So nämlich. Wir haben viel über Fehler und Fehlerkultur, die wir nicht Fehlerkultur nennen wollen, sondern Erfahrungskultur gesprochen in den letzten zwei Wochen und ich dachte ich, ich lerne aus den Fehlern und wende das direkt an. Ja, das ist aber gar nicht unser Thema heute, denn wir feiern eine Premiere. Wir wollen nämlich eine Live-Reaction machen.

Markus Vüllers: Super, perfekt. Ich bin begeistert.

Elena Schüßler-Roggenhofer: bin schon ganz gespannt. Wir haben diesmal wirklich wieder ein Konzept und ich bin gespannt, ob das so aufgeht.

Markus Vüllers: Mh-mh.

Markus Vüllers: Ja, wir greifen auf eine Podcast Folge zurück, die jetzt drei Wochen, drei Wochen her ist. Ungefähr. Und zwar auf das Interview, auf das Gespräch, was wir gemeinsam mit Dina Reith hatten zum Thema Unternehmensnachfolge. Und Dina hat in dem Gespräch sehr authentisch und offen darüber gesprochen, wie sie. mit ihrem Vater gemeinsam die Unternehmensnachfolge organisiert hat. Und für uns sind jetzt im Nachgang da so ein paar Dinge heraus entstanden, über die wir jetzt heute ein bisschen tiefer sprechen wollen, weil dort war ein ganzer Werkzeugkasten aus Elenas Werkzeugkasten Wissenstransfer dabei und das wollen wir heute thematisieren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, und wir versuchen auch immer wieder mal zwischendurch so den Bogen hin für die Lackwelt zu kriegen. Das heißt, dass wir auch da nochmal einen Blick drauf werfen, wie sehen denn solche Methoden vielleicht auch in der Oberflächentechnik aus? Und ich schlage vor, wir starten chronologisch, also wir haben uns Schnipsel rausgesucht, über die wir kurz sprechen wollen. Und für alle, die die Folge vielleicht auch nochmal hören wollen, hört doch

Markus Vüllers: Genau.

Elena Schüßler-Roggenhofer: mal rein, da werdet ihr dann die Schnipse wiederfinden. Deswegen gehen wir jetzt auch einfach in chronologischer Reihenfolge durch. Macht sicherlich nochmal viel mehr Sinn, wenn man das Ganze im Kontext hört, aber hier soll heute wirklich der Fokus nochmal auf die Wissenstransfer-Methoden gebracht werden und deswegen starten wir jetzt doch gleich mit dem ersten ganz kurzen Input. Die ersten zwei Monate habe ich mich bei meinem Vater einfach ins Büro gesetzt und dem zugeguckt. So, ins Büro gesetzt und zugeguckt. Im Fachjargon nennt man Shadowing. Das heißt einfach quasi, ja, der Schattensein kommt aus dem Englischen und im Prinzip wirklich dieses klassische, wie man das kennt, von früher, vielleicht auch wirklich aus den Ausbildungen. Azubi setzt sich daneben oder hinten dran und guckt wirklich die ganze Zeit über die Schulter, was macht denn die Person, die ihr Wissen geben soll, den ganzen Tag da. Und bevor wir da nochmal kurz reingehen, möchte ich noch einen kleinen Teil vorspielen, nämlich folgendes. Das war kein guter Weg. Ich hatte furchtbar hohe Erwartungen an mich selber, denen ich nicht gerecht werden konnte, weil ich einfach nicht die Erfahrung hatte. Und er hatte mir Jahrzehnte voraus. Ich musste erst mal alles lernen. So, und da sind wir jetzt, nämlich bei dem großen Thema, inwiefern kann Shadowing überhaupt funktionieren oder wann kann es funktionieren? Und jetzt, gerade es noch einmal kurz in den Kontext zu wetten, es ging wirklich darum,

Elena Schüßler-Roggenhofer: ja die Gesamtunternehmensübergabe über diese Methode zu machen. Und wie Dina dann ja auch schon richtig gesagt hat, das hat nicht funktioniert. Warum? Letztlich bettet sie es ja selber schon in den Kontext ein. Es war so viel. Ihr Vater hatte jahrelange, jahrzehntelange Erfahrung, im Voraus. Und das einfach nur, während man über die Schulter guckt, aufzuarbeiten und selber zu erlernen, ist quasi unmöglich und super frustrierend. Hast du sowas schon mal in einem deiner Prozesse miterlebt, dass sowas passiert ist?

Markus Vüllers: Absolut. Bestes Beispiel dafür ist, wo man halt eben über Shadowing lernen kann, wenn die Grundlagen gesetzt wurden. Also wenn man das in kleinen Portionen macht, die manuelle Nasslackierung, also das Lackieren von komplizierten oder auch von einfachen Bauteilen, dass sich ein Auszubildender oder eine Auszubildende hinter den erfahrenen Lackierer stellt. Der lackiert seinen Bauteil völlig routiniert. Der Bauteil kommt in die Kabine. Der nimmt seine Lackierpistole, dreht ein bisschen an den Knöpfen rum und fängt dann an zu lackieren. Guckt ab und zu mal ein bisschen, geht in die Knie, spiegelt die Oberfläche aus, lackiert ein bisschen weiter und irgendwann ist nach drei Minuten die Lackierung fertig. So, das kann er sich dann jetzt eine Stunde anschauen. Das kann er sich den ganzen Tag anschauen. Das kann er sich eine ganze Woche anschauen. Wenn ihm dann die Pistole in die Hand gedrückt wird und gesagt wird, so jetzt mach mal nach. dann wird das nicht funktionieren. Dann fließt der Lack runter, dann sind die Lacktröpfchen, dann gibt es Gardinen, gibt es Läufernasen, der Verlauf ist nicht da und die Lackierung sieht schlecht aus. Und das ist so ein typisches Thema aus der täglichen Ausbildungspraxis in den Betrieben. Wenn die Grundlagen, die theoretischen Grundlagen nicht bekannt sind, wenn nicht erzählt wird, welche anderen Zusammenhänge auch noch einen Einfluss auf das Lackierergebnis haben. dann hilft es nicht, sich daneben zu stellen und zuzugucken und es dann anschließend nachzumachen, sondern dann ist vorher erst noch ganz viel andere Grundlagenarbeit erforderlich.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, wir kommen jetzt später auch nochmal auf einen Punkt, wo diese Methode dann wunderbar funktioniert hat. Da können wir vielleicht auch nochmal den Vergleich ziehen. Aber gehen wir doch mal zur nächsten Wissenstransfer Methode und starten mit folgender. Und wir haben es so gemacht, dass ich mit jedem bei uns Unternehmen gearbeitet habe, also sowohl in der Produktion als auch in der Buchhaltung. Und dann gebündet hat das wirklich in einem Jahr, in dem ich nur in der Konstruktion gearbeitet habe. mir eben dieses fachliche Wissen drauf zu schaffen, auch ein gewisses Selbstbewusstsein und natürlich auch, dass du die Leute besser beraten kannst, die Kunden, dass du mit den Leuten hier im Unternehmen auf Augenhöhe sprechen kannst. Genau. Im Prinzip haben wir da jetzt zwei Methoden. Das eine ist Job Rotation. eigentlich eine klassische Ausbildung. Ich habe eine Industrie-Kraufrau-Lehre gemacht. Und da bin ich auch die einzelnen Stationen durchgegangen. Ich habe in Produktion, Lager, Qualitätssicherung angefangen und bin dann in die verwalterischen Tätigkeiten gegangen. Aber einfach dieses Gesamtunternehmen und das Produkt und was da gemacht wird zu verstehen, bin ich wirklich ja auch die einzelnen Abteilungen im Prinzip durchlaufen. Und nichts anderes erzählt sie da auch, dass sie genau das gemacht hat und es mündet in einem Jahr. indem sie in der Abteilung Konstruktion gearbeitet hat, sich, das sagt sie selber ja auch, Fachwissen drauf zu schaffen. Und was hat sie gemacht? Letztlich ist sie da schon in diesem Punkt learning by doing. Also wir reden immer wieder davon, wir können Wissen nur aufbauen durch die eigenen Erfahrungen. So funktioniert es mit dem Lernen ja auch. Wir müssen Dinge tun, sie dann zu erlernen, zu lernen. Und genau das hat sie gemacht.

Markus Vüllers: Ja, es sind Lackierprozessen auch. Wenn man sich so einen Gesamtprozess anschaut, der mit der Teile Bestückung, der Kontrolle der Anlieferqualität, dann mit der Vorbehandlungsanlage, mit der Entfettung, mit der Reinigung, mit dem Lackierprozess und mit der Trocknung und Qualitätskontrolle einhergeht, dann ist das genau das, was man im innerbetrieblichen Ausbildungsrahmenplan definiert. Dadurch läuft man die gesamten Stationen. Und das gilt natürlich nicht nur für die berufliche Erstausbildung, das gilt ja für jeden neuen Kollegen, jede neue Kollegin, anfängt, jeden Quereinsteiger, kommt, der erstmal einmal den gesamten Prozess durchlaufen sollte und durchlaufen muss, Learning by Doing die Themen kennenzulernen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau. Jetzt ist aber ja das Selber Erlernen und Tun manchmal auch daran geknüpft, dass ich mir erstmal Input von irgendwo holen muss. Und da hören wir jetzt vielleicht direkt mal in die nächste Methode rein. Die Auftragsbestätigung ist geschrieben. Die Kundenanforderungen kommen in die Konstruktion rein. Dann arbeitet die Konstruktion, erstellt das 2D Modell, macht dann, also, Entschuldigung, das 3D Modell, daraus dann die technischen Zeichnungen, abgeleitet werden. von diesen technischen Zeichnungen geht es dann in die Produktion und damit dann gebaut. Also wirklich super essentiell bei uns im Unternehmen. Und ich kam also dahin und hatte erstmal gar keine Ahnung. Und dann habe ich als erstes einen externen Schulgang gemacht, also wo jemand mir erstmal überhaupt erklärt hat, wie funktioniert dieses Software. Das heißt, erstmal den Weg über, ich hole mir von extern Hilfe. wenn es mir von intern niemand beibringen kann. Schulungen, ganz klassische Wissenstransfer Methode, funktioniert ja oftmals auch ganz gut, denn kommt sicherlich immer auch ein bisschen auf die Schulung drauf an. Aber das ist das, was ich mir ja sehr gut einkaufen kann, wenn das Wissen nicht im eigenen Unternehmen zur Verfügung steht. Und ich finde, da kann ich den Ball ja auch direkt zu dir geben, Markus, weil das machst du ja unter anderem auch.

Markus Vüllers: Ja, also das ist dann immer so ein Thema, die ich persönlich bin natürlich ein Freund von von In-House-Schulungen, die dann auch maßgeschneidert auf die internen Bedürfnisse zugeschnitten sind, als dass man so allgemeingültige Schulungen erfährt. Ich habe heute den Eindruck, viele reisen sowieso nicht mehr gerne, das nimmt der Anteil sowieso ein bisschen ab. In der Vergangenheit war es dann schon noch eher so, dass man immer mal froh war, wenn man mal zwei, drei Tage raus konnte zum Lackhersteller. einfach auch mal eine andere Stadt gesehen hat. dann war das genau das Programm, was alle durchlaufen haben. Das waren dann auch Schulungen, die regelmäßig angeboten wurden und wo dann letztendlich Fachwissen aufgebaut werden kann, was man dann anwenden kann, wenn man dann Prozesse durchläuft.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ich glaube, in der Lernteorie wird das als das Gießkannenprinzip erklärt. Du nimmst die Gießkanne mit diesem Aufsatz, wo dann dieser ganze Strah, also diese Brausekopf sozusagen da drauf ist. Und es geht dann in die Leute rein und so funktioniert es natürlich nicht. ich glaube, klassisches Beispiel war früher immer diese Excel-Schulung, die dann jeder machen musste, egal ob die Person das nutzte oder nicht. Aber es gibt jetzt erstmal per se hier eine Excel-Schulung.

Markus Vüllers: Hm? Hm?

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und so funktioniert ja Lernen gar nicht, weil wenn ich da für mich ja auch keine persönliche Relevanz drin sehe, dann werde ich mir das vermutlich auch nicht merken, habe ich gar keinen Bock drauf. Und deswegen finde ich gut, dass du den Aspekt gesagt hast, du bist ein Freund davon, dass das Inhouse abgedeckt wird, es auf die internen Themen natürlich hinzulenken. Sowas können externe Trainerinnen ja auch machen, wenn sie sich lang genug mit dem Unternehmen zum Beispiel schon beschäftigt haben oder Unterlagen zugeschickt bekommen haben und die dann aufbereiten. Also im Grunde genommen, ich glaube, es gibt einfach so Themen, die kann man total gut extern vergeben. In dem Beispiel von Dina hatten wir ein CAD-Programm und das ist nichts betriebsinternes. Also da sich erstmal die Software drauf zu schaffen, finde ich super, mach irgendeinen Kurs, also oder ein e-Learning oder irgendwas. Aber wenn es wirklich dann mehr in die Richtung Prozessgestaltung, interne Prozesse, was ist da wichtig und so weiter, welches Fachwissen benötige ich da, dann macht es sicherlich Sinn, da auf mehr Interne zurückzugreifen. Ja, jetzt hat man nicht immer die Möglichkeit, auf eine Schulung zurückzugreifen, zumindest nicht mit einem externen Trainer, aber auf was man ganz oft zurückgreifen kann, sind Videos. Da habe ich mir im Vorhinein, so nicht ganz blöd anzukommen, schon so ein paar YouTube-Videos angeschaut, wie diese Software funktioniert. Wo so Leute so First Steps in diesem CAD-System. Das habe ich mir schon angeschaut. So, YouTube Videos. Videos generell. Ganz tolle Grundlage. Hab ich sämtliche Häkelsachen mir selber mit beigebracht. Videos im Lackkontext. Ist Spite schon eine große Rolle?

Markus Vüllers: Ja, ich antworte mal mit dem klassischen Jein. Also es gibt ziemlich gute Videos im Lackkontext, die einzelne Bausteine sehr gut erklären. Es gibt aber auch gute Image- Firmenvideos, wo ganze Prozessabläufe professionell in Szene gesetzt wurden, wo dann auch Themen erklärt werden. Also ich habe jetzt ganz konkret ein Video im Kopf, das ist Simulationsvideo mal erzeugt worden von einem großen Beschichtungsunternehmen, wo der gesamte Vorbehandlungsprozess sehr gut erklärt wird bis hin zur katholischen Tauchlackierung und den Trocknungsprozessen, wo man dann tatsächlich sich einmal so einen gesamten Lackierprozess anschauen kann. Auf dem entsprechenden YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt gibt es sehr gute Sachen. Es gibt gute Schulungsvideos für Mess- und Prüfgeräte. wo man eben lernen kann, wie man eine Haftfestigkeitsprüfung mittels Gitterschnitt durchführt. Was muss man beachten, wenn man eine Viskositätsprüfung für den angemischten Nasslack durchführt? Also da gibt es sehr gute Videos. Es gibt aber natürlich bei YouTube, und das ist natürlich das Problem der Plattform, auch ganz viel privat gemachte Videos, wo dann auch teilweise ziemlicher Blödsinn erzählt wird. Da muss man schon die Spreu vom Weizen trennen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, das heißt, auch da gibt es aber die Möglichkeit, also wenn wir vielleicht auf die Wissenstransfer-Methode oder Wissenstokumentationsmethode zurückkommen, nämlich das Video, gibt es ja unterschiedliche Plattformen, die man benutzen kann, aber b gibt es ja auch immer wieder die Möglichkeit zu sagen, hey, wenn wir interne Prozesse haben, die wir irgendwie dokumentieren sollten, weil es sind Schlüsselprozesse oder es sind kritische Prozesse. Und es wäre blöd, wenn dieses Wissen verloren geht und der einfachste Weg ist, einfach ein Video zu drehen, kann man das Ganze auch intern abbilden und das dann sich seine eigene YouTube-Base sozusagen aufbauen.

Markus Vüllers: Beispiel für eine Titration.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Zum Beispiel, das ist immer wieder Thema hier.

Markus Vüllers: Und irgendwann finden wir dann noch mal das Video, wo du die Vorwarnungsanlage titrierst und das dann als Standardvideo bei YouTube eingestellt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hahaha!

Elena Schüßler-Roggenhofer: So nämlich. Okay, schauen wir mal auf eine weitere Methode. Und dann hatte ich während der ersten Zeit in der Konstruktion eben andauernd irgendeinen Kollegen neben mir sitzen, der dann eben meistens aus der Produktion kam und da saß und dann mir erklärt hat, nee, also keine Ahnung, da brauchen wir mehr Platz und so ein Kabel, das muss ja eine Kabelbiegung haben und ein Langloch ist XY und also sowas. Genau, und da gehen wir jetzt in einen Unterschied. Das ist nämlich nicht shadowing, auch wenn da jemand daneben gesessen hat. Hier geht es wirklich aktiv darum, Feedback zu bekommen und daraus dann in der Situation schon zu lernen. Also wir gehen mehr in eine Mentorinnen-Mentoren-Situation. Also die Wissen-Transfer-Methode an der Stelle ist das Mentoring. Gibt's übrigens auch anders herum. Mentoring kennt man ja klassischerweise. Erfahrene Mitarbeitende geben ihr Wissen weiter und unterstützen nicht so erfahrene Mitarbeitende. Gibt es auch als Reverse Mentoring, also gerade wenn es irgendwie darum geht, frische Perspektiven in etwas reinzubekommen, dass auch jüngere Generationen, jüngere Mitarbeitende, weniger erfahrene Mitarbeitende die erfahrenen Mitarbeitenden coachen. genau, Mentoring ist an der Stelle. Wissenstransfer-Methode finde ich super spannend, weil wir haben jetzt schon ein ganzes Potpüree an Wissenstransfer-Methoden und die sind ja ganz intuitiv passiert. Also es gab da ja niemanden, gesagt hat, so du machst das jetzt über diese Methode und über diese Methode. Also das ist etwas, was ja ganz alltäglich ist. Unternehmen sind sich das nur gar nicht so bewusst.

Markus Vüllers: Ich fand das schon ganz spannend, wie du die Idee hattest, dem Gespräch mit Dina, genau diese Themen zu extrahieren. Mir ist das natürlich in der Form auch gar nicht so bewusst gewesen. Ich fand, das waren authentische Schilderungen, wie sie diesen Unternehmensnachfolgeprozess organisiert hat. Auch alles Dinge, die sehr logisch geklungen haben. Und du zupfst da jetzt die ganzen Methoden raus aus dem Wissenstransfer und aus dem Wissen Sie, Management fliegt mit Parkour.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Gut, dann gehen wir jetzt auch noch in eine Wissenstransfermethode, die wir am Anfang nämlich schon hatten, den Rahmen hier zu bilden, nämlich das Shadowing und warum und wie das Ganze funktioniert hat. Ja, also erstmal wie gesagt, viel von meinem Vater finde ich sehr gut, was er

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wie ich an die Führung rangegangen bin, so, dass ich erstmal ganz viel einfach bei ihm nebendran saß. hab mich bei Personalgesprächen, saß ich daneben, wenn wir Leute vielleicht rekrutiert haben, saß ich daneben, mein Vater hat die Fragen gestellt und hinterher haben mein Vater und ich dann darüber gesprochen. Wie fandest du das? Was war dein Eindruck? Und dann hab ich eben meine Gedanken geteilt, mein Vater und wir haben darüber gesprochen und das hat mir schon viel geholfen. Oder weil mein Vater dann gesagt hat, so Dina, jetzt muss ich mal ein Gespräch XY führen. Dann hat er eben vorher dann mir gesagt, so Dina, also hat er mich zur Seite genommen, jetzt müssen wir da und darüber reden, das ist mein Ziel und ich werde da jetzt so und so vorgehen. Dann haben wir das Gespräch eben geführt. Und dann mit der Zeit war es dann so, dass ich eben mehr Führung übernommen habe. Das heißt vielleicht dann haben wir erst mal zu zweit das Gespräch geführt und dann irgendwann habe ich eben die Hauptgesprächsleitung gemacht und mein Vater ein bisschen weniger. Und irgendwann war mein Vater einfach gar nicht mehr dabei bei den Gesprächen. Und da haben wir jetzt wirklich so diese Situation, wo es so ein fluider Prozess vielleicht auch ist, von shadowing hin zu mentoring, weil wir am Anfang ja die Situation haben. Sie sitzt daneben, sie schaut sich das an. Wie macht mein Vater das? Wie läuft das Ganze hier? Und dann reden sie aber trotzdem im Nachgang zumindest drüber, was sind die Perspektiven, was ist die Meinung. Aber sie agiert ja noch nicht aktiv in der Situation. Und das ist so ein Schritt für Schritt Prozess dann gewesen, dass man das dann ein bisschen umgedreht hat. Wir reden vorher drüber und dann mach du das mal. Und dann ist er jetzt vielleicht auch gar nicht mehr mit dabei. Und da finde ich, sieht man auch ganz schön, dass sowas dann im Gegensatz zum Anfang, wo wir die Situation hatten, ich gucke nur zu. und soll daraus lernen, das funktioniert hier nicht, hin zu ich schaue mir einen Teilaspekt an und dann gehen wir in so eine Mentoring-Situation rein und da hat es nämlich dann wunderbar funktioniert. Also auch da wieder dieses, sind zwei Komponenten vielleicht, auch das eine ist wirklich dieses klassische Feedback geben und miteinander darüber kommunizieren. Meist kommen dabei ja dann auch irgendwie die Gedanken und Inspirationen, wenn man drüber spricht.

Elena Schüßler-Roggenhofer: aber auf der anderen Seite auch dann dasselbe machen und nicht nur abgucken und dann irgendwann ins kalte Wasser springen. Genau. Und das finde ich super spannend. Also es vielleicht nochmal abzurunden, weil wir sind hier schon auch ganz schön am Limit. Es gibt einfach unfassbar viele Wissenstransfermethoden, die Unternehmen schon ganz intuitiv nutzen, sich dessen nur gar nicht bewusst sind. Und es geht beim strukturierten Wissenstransfer eigentlich nur darum, im Vorfeld zu identifizieren, welches Wissen ist denn hier transferrelevant, denen dann die Transfermethoden zu geben, die dazu passen. Und ich finde, das nimmt noch mal so bisschen die Angst, sich dem Thema zu stellen, weil vieles wird ja einfach schon gemacht. Es muss halt nur strukturiert gemacht werden, damit wir für den Worst Case jemanden scheidet aus, einfach vorbereitet sind.

Markus Vüllers: Ich ist ein ganz wichtiges Thema. hatten ja in einer der vorherigen Folgen auch schon mal angekündigt, dass wir noch mal eine Folge machen, wo wir über Zeiten und über Aufwände sprechen, die Wissenstransfer bedeutet. Und das hat heute, glaube ich, schon mal so bisschen den Weg bereitet, dass deutlich wird, viele Dinge gibt es eigentlich schon, sind da. Sie müssen halt nur in die richtige Ordnung gebracht werden. Und dann funktioniert das relativ einfach, wenn die Beteiligten wollen. und dürfen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: finde und dürfen und können und dann auch noch machen. mein Gott! Aber mehr dazu erfahrt ihr im Besser lackieren Podcast. Hört doch rein!

Markus Vüllers: Genau.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, damit sind wir am Ende.

Markus Vüllers: Ja, den verlinken wir tatsächlich mal unten in den Show Notes. Das ist vielleicht nochmal ein guter Hinweis. Der eine oder andere hat ihn vielleicht gehört, der eine oder andere hat es gar nicht mitbekommen. Es gibt noch eine Folge, die das nochmal alles recht gut zusammenfasst und in den Show Notes gibt es dann den Link zum Besser lackieren Podcast.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und damit bis zur nächsten Woche!

Markus Vüllers: Bis zur nächsten Woche. Ciao, ciao.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ciao, ciao!

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.