Grüner's Plauderei - Wissenstransfer beim Lackhersteller
Shownotes
Kontaktdaten Thomas Grüner
KADDI-LACK Farben GmbH & Co.KG
Deutsches Industrielack-Museum in Dortmund
Deutsches Industrielack-Museum
Das Wissensnavi für Lackierbetriebe
Der Podcast zum Thema Wissenstransfer und Wissensmanagement für industrielle Lackier- und Beschichtungsbetriebe.
Am Beispiel der Lackierbranche diskutieren Elena Schüßler-Roggenhofer und Markus Vüllers über das Wissen in den Unternehmen, welches bewahrt werden muss, auch wenn die Wissensträger das Unternehmen verlassen.
Elena, als Expertin für Wissenstransfer und Wissensmanagement und Markus, als Experte für Prozessoptimierung im Bereich industrieller Oberflächentechnik nehmen Euch mit auf die Reise durch die Welt des Wissens.
Anhand praktischer Beispiele werden typische Situationen in Lackier- und Beschichtungsbetrieben beleuchtet und Lösungswege für ein systematisches Wissensmanagement aufgezeigt.
Bringt Euch aktiv mit in die inhaltliche Gestaltung des Podcast ein, indem Ihr uns Eure Fragen und Themenvorschläge schickt.
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Schüßler-Roggenhofer Wissenstransfer
Elena Schüßler-Roggenhofer
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00:00:14: Ja, hallo und herzlich willkommen zu unserer heutigen Podcast-Folge. Heute mal ein bisschen anders, nämlich live an einer anderen Location. Wir sind in Dortmund im Deutschen Industrielackmuseum und zu Besuch bei Thomas Gröner. Wir freuen uns wie Bolle, dass der Thomas uns eingeladen hat, dass wir wirklich nach Dortmund kommen durften. Und wir haben heute verschiedene Dinge, die wir hier durchgeführt haben. Wir haben schon ein Live-Event stattfinden lassen, nehmen jetzt diverse Podcasts auf. Mehr verraten wir heute in der Folge noch nicht. Und Thomas, vielleicht wäre es ganz schön, wenn du dich einmal vorstellst, wer bist du, woher kommst du und warum sind wir hier? Ja. Na gut, will ich das mal versuchen. Thomas Grüner, bin jetzt 64 und habe aber mit 17 Jahren eine Ausbildung in einer kleinen Fabrik für Industrielacke begonnen. Eine kaufmännische Ausbildung, wo ich aber alles vieles machen durfte, machen sollte und da auch mir vieles gemerkt habe. Heute betreibe ich seit 26 Jahren eine Manufaktur für die Herstellung von Industrielacken. Allerdings anders als die anderen. Wir machen bedarfsgerechte Menge ab einem Liter, sehen uns als Ergänzung zum bestehenden, haben aber auch größere Kunden und weiteres. kleine Mengen kann man nicht machen. ja, die Leidenschaft ist eben das Deutsche Industrielackmuseum, wo ich versucht habe, etwas zurückzugeben, die Menschen aufzuklären, die Leute, sag ich mal, zu informieren, abzugrenzen, wo kommt der Lack eigentlich her? Und da sind alle herzlich gerne eingeladen. Sehr schön. Über das Museum werden wir auf jeden Fall auch nochmal gesondert sprechen. Jetzt wollen wir ein bisschen über das Thema Wissenstransfer sprechen, denn das ist ja das Wissennavi, das Wissenstransfer-Thema, was uns begleitet. Und ich finde, du bringst ganz spannende Perspektiven jetzt noch mit. Wir haben vorhin schon ein bisschen drüber gesprochen. Du hast eine Podcast-Folge von uns gehört und warst angefixt. Warum? Ja, mir wurde auf einmal klar,
00:02:16: Vielleicht weil ich alt bin oder mich mit solchen Sachen beschäftige. Aber es ist ja so, in spätestens 100 Jahren muss ich sterben und ich möchte gerne versuchen, dass das, was ich hier angefangen habe, auch über mich weit hinausgeht. Und da ist es eben wichtig, dann solche Impulse von euch zu bekommen, dass man mal über das, was so selbstverständlich ist, auch mal drüber nachdenkt, dass das vorhandene Wissen auch irgendwie konserviert werden muss, dass das irgendwie auch verpackt werden muss, weitergegeben werden muss. Und da ist das, was ihr macht, glaube ich, sehr große Hilfe auch für mich. Das ist sehr schön, denn du bist ja jetzt nicht klassisch die Branche, die wir bisher angesprochen haben mit unserem Podcast, sondern wir gehen jetzt ja gerade schon über eine Grenze, und zwar in die Herstellung von Lack. Markus, wo ist da die Korrelation? Ja, das ist eine sehr gute Frage. Also zum einen merkt man damit relativ gut, dass das Thema Wissenstransfer ein Metathema ist. Und das Thema Lack Herstellung, Lackverarbeitung relativ eng miteinander verwoben ist. Das ist vielen in der Lackverarbeitenden Welt nicht so wirklich klar. Die kaufen nun Rohstoff ein und dann ist natürlich immer der Lackhersteller schuld, wenn es eben Probleme im Prozess gibt. So, wenn ich jetzt in den Prozessen rumkomme und in den Lackierbetrieben da bin, versuche ich denen dann immer zu erklären, dass 95 Prozent der Fehler, die passieren, nicht unbedingt beim Lackhersteller zu suchen sind. Der macht vielleicht auch mal was falsch, vielleicht, aber... In der Regel sind das die Dinge, dann im Prozess stattfinden. Und die beiden Themen sind so dicht miteinander verbunden. Ich in meiner Ausbildung hätte mich damals entscheiden können, ich habe Chemie studiert, ob ich zum Lackhersteller oder zum Anwender gehe. Und damit sind wir eigentlich in dem naheliegendsten Transfer, was das Thema branchenübergreifend angeht. Und das sind dann die Lackhersteller, die Lackherstellende Branchen. Jetzt bist du ja selber Unternehmensführung. Du machst die Geschäftsführung hier von einem Unternehmen und du hast das Museum. Zwei Rollen, wahrscheinlich schon auch sehr viel kritisches Wissen innehaben. Und ich habe gehört, du hast eine sehr interessante Methodik gewählt, auch deine Mitarbeitenden ein bisschen zu sensibilisieren. Was passiert denn, wenn du nicht mehr da bist?
00:04:35: Erzähl uns doch und erzähl unseren Zuschauenden und Zuhörenden doch mal ein bisschen davon.
00:04:44: Wenn man ein gewisses Alter hat und darüber nachdenkt, wie geht es weiter, dann kann man versuchen, vieles vorzubereiten. Aber so richtig darüber nachdenken möchte man eigentlich nicht, weil man so Denkfallen hat. Und so haben wir uns irgendwann mal verabredet, montags morgens neun Uhr, dem Thema, so eine Art Brainstorming oder Meeting, wie man es auch immer nennen möchte, nach dem Motto, was ist eigentlich zu tun, was ist zu machen, wenn der Chef tot ist? Und natürlich... Wussten es alle und haben sich sicherlich auch vorbereitet. Ich auch. Und ich weiß noch, wie wir dann da zusammensaßen. Wir waren alle pünktlich und irgendwann merkte ich, dass alle mich angucken. Und so auch fragend und ich sag ja und? Ja, wir wollten doch ja ich sag aber ich bin doch tot. Dann haben wir erst mal gemerkt. Ach ja, okay, gut. Was müssen wir machen? Und dann habe ich so Kleinigkeiten nur gesagt und haben wir schnell uns erarbeitet. Erst mal Ruhe bewahren, weil es braucht erst mal keiner wissen. Aber was ist dann zu tun, wenn es zum Beispiel um Unterschriften geht oder um Weisungen auch? Wer darf jetzt wem was sagen oder so etwas? Und ich muss sagen, daraus hat sich wirklich was entwickelt. Wir haben, glaube ich, am Anfang zwei oder drei ...drei Stunden zusammengesessen, haben vieles aufgeschrieben, ... ...was wir immer noch abarbeiten müssen. Aber was ich interessant fand, war eigentlich die Erkenntnis, ... ...wenn du solche schwierigen Szenarien mal durchspielen möchtest, ...dann ist es einfacher, dir vorzustellen, ...wenn das zum Beispiel letzte Woche oder letzten Monat ... ...passiert wäre, weil dann weißt du, es ist nicht passiert. Wenn du allerdings versuchst dir zu sagen, was wäre denn, wenn das nächste Woche passiert, das willst du nicht denken, weil du da sagst, nee, ich will das gar nicht. Und damit blockierst du dich in deiner kreativen Überlegung und triffst vielleicht Falschentscheidungen. Das ist für uns nochmal so ein ganz anderer Ansatz tatsächlich, den wir mit verfolgen können, zu sagen, so als Führungskraft von Fritz Müller zum Beispiel.
00:06:36: Was ist denn, wenn der gestern schon in Rente gegangen ist? Was passiert dann, sodass man irgendwie von dieser Perspektive Führungskraft vielleicht ja auch nochmal Input bekommt? Was muss denn dann passieren, wenn hier ein langjähriger, erfahrener Mitarbeiter gerade ausgeschieden ist? Ja, welches Wissen fehlt mir denn dann, sodass man da einfach nochmal eine andere Brille draufsetzt? Das finde ich super spannend. Und dir hat es sicherlich ja auch nochmal Dinge mitgegeben zum Reflektieren. Was möchtest du denn dann wie geregelt haben? Und wie soll das denn auch laufen? Ich glaube auch für die Person, die betroffen ist oder betroffen war in dem Fall dann, bringt es natürlich auch nochmal ganz viel Potenzial mit drüber nachzudenken, wie möchte ich denn jetzt damit umgehen? Möchte ich mein bisschen teilen? Möchte ich das nicht teilen? Das ist mir auch vielleicht egal. Könnte ja auch ein Outcome sein, vielleicht nicht so schön fürs Unternehmen, aber sicherlich sehr prägend. Wie auch immer das ist, bin ich da. Ich glaube, dass es sogar auch ergänzend gut für die Mitarbeiter ist, für die anderen. Und es ist so, ich habe es teilweise auch in der Kundschaft irgendwie erwähnt oder auch bei Lieferanten, auch die sind froh, dass man sich darüber Gedanken macht, weil das gehört mit, sage ich mal, zu einer Unternehmensführung dazu, irgendwann anzufangen, auch über diese Grenze hinauszudenken. Genauso wie man auch irgendwann die Mitarbeiter vielleicht mal fragt, ob sie bereit wären, mal deren Planung zu sagen, wenn man vor der Rente steht, nach dem Motto, möchtest du noch weiter? arbeiten und wärst du vielleicht auch noch bereit hier weiter zu arbeiten und wenn in welchem Umfang und gibt es vielleicht etwas was du dann wenn du hier weiter arbeitest nicht machen möchtest oder vielleicht lieber machen möchtest, weil damit kriegen wir auch die Möglichkeit besser zu planen. Ich finde die Fragestellung auch sehr interessant. Das ist eigentlich ein ganz guter Kick-off für so einen Wissenstransferprozess im Unternehmen, wenn es wirklich jetzt das Thema, sagen mal, den Klassiker Renteneintritt geht. Dass man tatsächlich solche Dinge dann mal thematisiert, setzt natürlich eine gewisse Bereitschaft voraus, dass der Betroffene sich das auch vorstellen möchte. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es da den einen oder anderen geben wird, der dann noch stärker blockiert, als er vielleicht so schon blockiert, dass er sagt...
00:08:54: wie, darüber will ich doch jetzt gar nicht reden. Was soll das denn? Und jetzt diskutieren alle mit. Und ich finde den Grundansatz auch wirklich total spannend, weil das wirklich Themen hervorbringt, die man für solche organisatorischen Konzepte braucht. Aber ich denke, das braucht ganz viel Fingerspitzengefühl. Auf jeden Fall. ist auch das, was ich denke, dass man den Mitarbeitern das auch vielleicht erstmal persönlich sagen muss, dass ich nichts erwarten darf, was man von einer für eine Lebensplanung hat, ich aber sehr dankbar wäre. wenn man dann aber auch noch überzeugt ist von seinen Mitarbeitern und in der glücklichen Situation bin ich, dass ich dann aber auch von mir aus sage, ich wäre froh, wenn ihr ein bisschen weitermacht. Aber dann auch so, wie ihr euch das vorstellt, aber auch, dass ich dann besser planen kann. Und trotzdem sehe ich gar nicht das nur als Ansatzpunkt für Renteneintritt, also etwas sehr Geplantes, sondern eigentlich als generelle Reflektionsfrage. Denn zum Ausscheiden kann es immer kommen. Jobwechsel, Elternzeit, Urlaub. Ich meine selbst temporäres Ausscheiden kann ja schon beinhalten, dass manche Prozesse nicht weiterlaufen. Wenn ich mir also vorstelle, ich wäre gestern schon in Urlaub gegangen und hätte keine Zeit mehr gehabt, eine Übergabe zu machen. Was bleibt denn dann liegen? Also man muss ja vielleicht nicht mit dem drastischsten Fall anfangen. Ich bin jetzt letzte Woche gestorben. Was passiert denn dann hier? Sondern ich bin jetzt vorgestern in Urlaub gefahren und hatte keine Zeit mehr, alles abzuarbeiten. Was muss denn wie gemacht werden? Wer kann was übernehmen? Wer kann denn vielleicht auch schon was zum Beispiel? wirklich mal in diese Retrospektive eigentlich schon reinzugehen, obwohl das Event noch gar nicht stattgefunden hat. Das finde ich super smart. Das finde ich auch. Ich glaube. dass das doch vielleicht dann auch noch übertragbar wäre im Rahmen so einer Risikoanalyse. Was ist, wenn ich bestimmte Lieferanten oder irgendwelche Dienstleister, die ich brauche, wenn die auf einmal nicht mehr da sind, wenn die pleite sind, wenn die einen Gau haben oder was auch immer, dass man einfach mal überlegt, wo brauchen wir Ersatz?
00:10:55: Mit unseren Lacken zum Beispiel argumentiere ich auch draußen sehr oft, hey Leute, ich will euch gar nicht viel wegnehmen, ich möchte aber euch mich als Ergänzung anbieten. Und damit habt ihr erst mal eine Sicherheit, es gibt noch einen zweiten und der andere wird nicht böse sein, wenn ich nur fünf oder zehn Prozent liefere. Aber ihr habt dann auch die Möglichkeit, den auch zu beobachten, fühlt, wie behält er sich denn in der Situation. Also dass man dann auch das Wissensmanagement darüber, ich sage mal auch noch, ausweitet, was ist mit Lieferanten, was ist mit Dienstleistern, wie eben auch mit Mitarbeitern. Total, also das ist letztlich ja so der Ansatz der Wissenslandkarte. Wenn wir jetzt in diesen Bereich Netzwerkwissen gehen, das ist das, was du ansprichst, dann schauen wir natürlich auf das interne Netzwerk. Was habe ich hier als Team? Welche Konstellationen, in welchen Rollen? Aber natürlich auch nach außen, also welche Geschäftspartnerinnen, Lieferanten, Kundinnen und so weiter sind da und ich finde auch da, wie du richtig sagst, diese Frage als Ergänzung. Was wäre, wenn der gestern pleite gegangen wäre? wäre. Was mache ich dann? Also das hilft mir natürlich dann auch oder mir im Unternehmen Einkauf zum Beispiel besser zu planen. Double sourcing zu fahren, weil eine einzige Quelle ist vielleicht irgendwann versiegt. Ja, ist ein riesen Thema. Also ich glaube auch, dass das eröffnet betrachtungsweise in den unterschiedlichen Wissenskategorien, wo wir mit Sicherheit noch mal ein bisschen drüber nachdenken. Thomas, wie gibst du denn jetzt so Wissen weiter? Indem ich mich für einen Podcast zur Verfügung stelle. Zum Beispiel. Bei mir so, ich rede ja auch wenn ich nicht gefragt werde. So, aber ich bemühe mich, dass ich dann auch, sag mal, wenigstens inhaltlich irgendwie was rüber bringe. Weil es ist einfach so Zeit meines Berufslebens, wo ich ja nur in der Lackindustrie tätig war, hat man mir sehr viel beigebracht. Man hat mich geformt, man hat mich gefördert, man hat mich gebildet und sowas alles. Und wenn ich doch das genießen durfte, dann sehe ich es einfach als Selbstverständlichkeit an, das weiterzugeben. Die Problematik ist nur, wenn ich vielleicht Zeit habe, was weiterzugeben, weiß ich ja nicht, ob der gegen
00:13:06: oder die gegenüber, dann auch gerade Zeit dazu zu hören. Das weiß ich nicht. Aber ich glaube schon, dass eigentlich durch das Austauschen von, sag ich jetzt mal, ja Wissenstransfer, immer irgendwo etwas hängen. Das ist einfach, wie eben so immer gesagt wird, lebenslanges Lernen. Und daraus nimmst du wieder etwas und musst das wieder umsetzen, einfügen oder so. Aber ich versuche eben wirklich vielen auch anzubieten. Wenn sie Fragen haben, dann sollen sie mich ansprechen. Weil das, was ich dann als Erfahrung habe, ob das dann hilfreich ist, weiß ich nicht. ich bin da einfach bereit, einfach den Leuten auch zu helfen, die eben Hilfe wünschen. Hast du denn das spezifische Wissen, welches, jetzt nehmen wir mal nicht das Museum, sondern jetzt nehmen wir mal wirklich die Lackherstellung. Deine Erfahrung, dein Wissen, was du über Jahre aufgebaut hast, was du im Unternehmen letztendlich auch einbringst. Hast du das für dich dokumentiert und konserviert? Nein, nein, nein, nein. Also nur das wenigste. Aber wir sind dabei und wir müssen auch aufpassen, dass wir das, was wir noch nicht erledigt haben, noch machen, bevor wir mit den Ideen, die wir haben, sage ich mal, dann das vernachlässigen, was die Basics sind. Vieles ist natürlich im Kopf. Aber wie wir es gerade auch schon festgestellt haben, ob das langwierige Mitarbeiter sind oder vielleicht auch Lieferanten. Wir müssen das einfach versuchen auszuquetschen. müssen das irgendwie zu Papier bringen, in Form bringen. Vielleicht auch in Form von Erzählungen, dass man es digital hat oder so. Wir lesen ja alle weniger als früher. Glaube ich jedenfalls. Ich weiß es nicht genau. Aber wir gucken mehr. Wir gucken mehr. YouTube ist glaube ich die zweitgrößte Suchmaschine. Was da alles drin ist, ist ja erstaunlich. Und wenn man dann vielleicht noch das Glück hat, so wie ich... dass man auch einen Satz irgendwie gut formulieren kann hoffentlich und nicht so viele nur Phrasen da drin hat, dann glaube ich, dass das ganz gut sein kann. ja, dann glaube ich, dass man da noch viele Hausaufgaben zu erfüllen hat.
00:15:05: Und kannst du dir vorstellen, sowas in deinen Arbeitsalltag zu integrieren? Wir sagen immer, Wissensarbeit ist Arbeit. Das ist de facto so. Gerade wenn ich den Anspruch habe, nachhaltig zu konservieren, das heißt, in eine Form gießen und es nicht mal an der Kaffeemaschine demnächst per Schnack erzähle. Das erfordert Zeit als Ressource und natürlich bisschen Infrastruktur. Kannst dir vorstellen, sowas routiniert zu etablieren? Du sagst, ihr habt da so die Hausaufgaben, die müsst ihr noch abarbeiten. Passiert das so nebenbei oder blockst du dir da Zeiten für? Wie machst du das? Im Moment bin ich ziemlich improvisierend unterwegs, nicht so strukturiert. Ich muss mich auch immer bremsen, weil die eine oder andere Idee letztendlich jetzt nicht wichtig ist. Und da bin ich froh, die Mitarbeiter zu haben, die mir auch wirklich auf die Finger kloppen sollen und das auch tun. Ich möchte das aber vielleicht damit vergleichen. Ich bin jetzt relativ stark vertriebsgeprägt und habe häufig auch Vertriebsgespräche, die aber auch Aufklärungsgespräche sind und habe schon gedacht, ich müsste eigentlich jedes Mal bei diesen Gesprächen irgendwie ein Mikro mitlaufen lassen oder das aufnehmen, weil das ist alles Wiederholung. Es wäre aber dann eigentlich blöd, wenn ich jemand sage, zu dem Thema schicke ich ihn jetzt mal eine Tonbandaufnahme. Es gab früher Tonbänder. Ich schicke das jetzt mal als Aufnahme rüber. Und da glaube ich, könnte es sinnvoller sein, dass man dann vielleicht auch das filmt. Ja, weil beim Filmen kann man ja auch zuhören. Ich gestikuliere ja auch. Und da ist es schon so, dass dann Mit diesen Sachen kann ein gewisses Wissenstransfer ermöglichen. Ich habe mal gelesen, dass diese Firma Dr. Ötker...
00:16:51: Früher sie ihre Backpulver als kleine Tütchen 10 Pfennigweise verkauft. Aber gar nicht, weil das Backpulver so toll war. Hinten drauf waren Rezepte. Und da die Leute Rezepte gekauft. Und wenn ich dann ein Beispiel mal nehmen darf, da ruft jemand an und sagt, er will einen ganz beständigen Lack haben, der wirklich hochglänzend ist und wirklich alles aushalten kann und ganz toll ist. So ähnlich wie ein Klavierlack. Und dann fragte mich, warum sie einen Klavierlack Ich sieht ja immer so toll aus und glänzend. Ich sagte, auf einen Klavierlack läuft keiner herum. Das sind keine Belastungen. Und dann merken die Leute, dass sie mitarbeiten Und da glaube ich, ich in der Hinsicht, was vertriebliche Sachen angeht, die Lackanwendung, für die Lackberatung oder auch Umsetzung, da bin ich so bisschen so was wie so ein Geburtshelfer, dass ich dann verstehe, was will der eigentlich, um dann auch eine Antwort zu geben. Das kann ich aber auch unabhängig von der Anforderung, sondern vielleicht einfach von der Erfahrung her in Form von einem Film machen, dass man dann irgendwie kurze Filme macht, 30 Sekunden, 40 Sekunden, solche Anwendungen. Und da glaube ich, ist es auch wichtig mit eurem Wissenstransfer, dass man auch mit den Basics anfängt, wie es Markus vorhin gesagt hat. Es ist auch wichtig das richtige Werkzeug zu haben und es ist richtig wichtig auf die Vorbehandlung zu achten und vielleicht noch auf die Umgebungsbedingungen oder so. Und dann muss man auch den Leuten sagen es gibt keinen besten Lack, es gibt ja auch kein bestes Auto, es gibt nur einen besten Lack für eine bestimmte Anwendung in Form von Grundierung und was auch immer. Ja, super spannend. Vielen lieben Dank erstmal für deine ganzen Hinweise. Ich wollte noch sagen, du hast dir ja im Prinzip die Wissenstransfer Methode gerade auch schon selber gegeben. Man könnte das aufnehmen oder man könnte zumindest die Audiospur auch mitnehmen. Ich glaube trotzdem auch, dass das schon sehr hilfreich wäre, selbst wenn man dich nicht gestikulieren sieht. Sowas ist ja auch sehr persönlich, ne? Gerade Mimik, gestik, wie jemand das macht. Man kopiert das ja in der Regel nicht, außer man möchte vielleicht...
00:18:54: Satire machen oder so. Aber ich glaube, eine Audiospur, es über das Storytelling, letztlich ist es ja nichts anderes als Storytelling, wo man da schon mitnehmen kann, ach so, wie kommt er denn jetzt dazu mit dem Klavier, ja, das war irgendwie die Geschichte, aber da läuft man ja auch nicht drüber, kratzt nicht drüber oder so, das ist ja etwas, was immer sehr stabil einfach nur rumsteht und es werden nur die Tasten benutzt. Alleine sowas. hilft ja vielleicht anderen schon dann auch wieder darauf aufzubauen und das in ihren Erfahrungskontext zu betten. Das heißt, mit diesem Erzählen und das Konservieren, also ich merke schon, du wirst hier irgendwelche eigenen Podcasts demnächst launchen für deine Mitarbeitenden, nämlich internen Podcasts, gute Wissenstransfermethode, da können sie dann darauf aufbauen und das dann in ihren Erfahrungskontext betten, weil letztlich wird so dann Wissen wieder aufgebaut. gesteht, wir haben intern schon über sowas nachgedacht, wir haben auch gedacht, wir brauchen eine Person. eine Idee. Ja, wir haben schon so eine halbe Idee gehabt, aber dann haben wir auch gemerkt, irgendeine Person zu finden ist schwierig, weil Wenn du da in dem Thema nicht drin bist, kannst du vielleicht als Schauspieler oder wie auch immer das sicherlich vielleicht gut versuchen rüberzubringen. Aber dann müssen wir dem alles erklären. Und dann hat man irgendwann gemeint, ich soll das ruhig selber machen. Und da haben wir auch schon einen Arbeitstitel gehabt, nämlich Grüners Plaudereien. So schön. Ja, sehr passend. Nur wieder die Umsetzung ist wieder etwas. Da kam ja dann doch wieder das Wochenende dazwischen. Genau. Und das ist, glaube ich, auch wirklich so ein Kernthema. Finde ich gut, wenn wir da gerade darauf eingehen, dieses zurückzukommen zu dem Wissensarbeit ist Arbeit und wir müssen uns die Zeit dafür nehmen. Und ich glaube, das ist ein ganz, ganz großer Struggle, gerade bei Geschäftsführung, weil das dann auch noch on top kommt. kommt irgendwie, man ist ja irgendwie trotzdem in den Prozessen drin, man hat aber diese Metafunktion, ich möchte mein Geschäft führen, ich möchte mein Geschäft innovativ weiterführen. Ich denke neue Ideen rein und jetzt soll ich auch noch dokumentieren. Das heißt, wir müssen irgendwie versuchen, das in den Alltag zu integrieren.
00:20:54: Das nächste Mal, wenn wir da sind zum Beispiel oder jemand anders da ist, steckst dir einfach das Mikro dran und nimmst es auf, weil dann hast du es erzählt und hast es schon konserviert gleichzeitig. glaube, da muss so bisschen dieses Umdenken stattfinden von sich nicht extra vielleicht die Zeit blocken, sondern es im Hinterkopf haben, dass wenn die Situationen da sind, ich eigentlich nur auf den Knopf drücken muss. Vielleicht ist es sogar eine Idee als als Gedächtnisstütze. dass wir diese Podcast-Folge Grüners Plauderei nennen, damit du dann immer wieder daran erinnert wirst, dass es vielleicht wirklich ein interner Podcast ist, wo man dann einmal in der Woche eine Story oder zwei Stories in so fünf Minuten Schnipsel aufnimmt. Weil wie technische Kunst und das Thema, das muss ja kein Podcast sein, man dann über eine Streaming-Plattform in die Welt pustet, aber dann hast du zumindest die Audiospuren mit den Stories schon mal erfasst und die dann auch als Dokument als Audiophile entsprechend abgelegt und konserviert. Super schöne Sache, tatsächlich auch für Kinder. Ich habe gehört, du hast welche. Wenn man so Sachen aufnimmt, ist echt nett. Also... Also ich spüre auch gerade, was noch vielleicht dazu kommt, dass ich Gott sei Dank auch bereit bin, auf andere zu hören. Das ist ja auch eine Schwierigkeit, weil ich weiß, wenn du dann Chef bist, dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Mitarbeiter dich kritisieren oder dich an etwas erinnern. Ich habe aber auch schon den Mitarbeitern gesagt, bitte, ich brauche eure Unterstützung, brauche eure Hilfe und wenn ich mal wirklich schlimme Sachen mache, die nicht gut sind, dann müsst ihr mir das sagen. Und wenn ihr euch das nicht traut, dann so. sucht ihr jemanden, der sich das vielleicht traut und wenn das auch nicht funktioniert, dann kauft ihr euch eine Zeitung und dann schnibbelt ihr die Buchstaben aus und dann legt man dir einen anonymen Zettel hin und dann sehe ich das. ich kann doch nicht alles wissen. Und letztendlich geht es ja unsere aller Arbeitsplätze. da glaube ich aber, dass es ganz gut ist, wenn man sich einfach an das, was du gerade sagtest, hält und sagt, so jetzt haben wir hier die Aufgabe, machen wir das Mikro an und jetzt geht das irgendwie weiter.
00:22:59: Disziplin eigentlich, Lebensverlust lernen und Disziplin. Struktur, Disziplin. Wenn das mal so einfach wäre. Super, das ist ein schönes Schlusswort, Der Appell an alle zur Selbstdisziplin. Ja, sieht man ja. Und ich denke auch, es waren viele gute und wertvolle Impulse, die du geliefert hast. Danke. ja, vielleicht... unseren Appell, den Podcast zu abonnieren, den Podcast zu hören, den stellen wir heute mal hinten an. Sondern ganz wichtig ist der Appell, das Museum zu besuchen, weil das ist echt ein Schatz hier. Der ist noch sehr unbekannt. Ein Wissensschatz. Und wir werden ja in einer der Folgen da auch mal die Chance haben, dank Thomas da einen Einblick zu geben. Das sind wirklich tolle Exponate. Das ist schon eine ziemlich coole Geschichte, die ihr hier aufgebaut habt. ja, Appell! versucht das Museum? Bitte nicht vorbeikommen ohne Anmeldung, weil wir haben keine klassischen Öffnungszeiten, sind aber dankbar über jeden, der uns besucht. Das heißt, wie kann man euch erreichen? Per Mail. Es gibt eine Internetseite, wo ich gerade heute von jemandem gehört habe, dass wohl unser Kontaktformular nicht ganz so funktioniert. Aber es gibt eine Internetseite und da ist auch eine E-Mail-Adresse genannt. Und wenn man uns dann schreibt, dann oder dann würde man gerne kommen, egal ob das in der Woche ist oder am Wochenende. Nur nicht, wenn Borussia spielt, da muss ich immer hin. Ansonsten finden wir auch da eine Lösung. Es geht einfach nur, dass man diese Kontaktaufnahme bitte über Mail versucht zu machen. Dann kriegt man schon einen schönen Einblick. Perfekt! Vielen lieben Dank für deine Zeit, Thomas. Danke, dass ich etwas sagen durfte. Bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao!
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