Projekt abgeschlossen - Wissen weg?
Shownotes
Das Wissensnavi für Lackierbetriebe
Der Podcast zum Thema Wissenstransfer und Wissensmanagement für industrielle Lackier- und Beschichtungsbetriebe.
Am Beispiel der Lackierbranche diskutieren Elena Schüßler-Roggenhofer und Markus Vüllers über das Wissen in den Unternehmen, welches bewahrt werden muss, auch wenn die Wissensträger das Unternehmen verlassen.
Elena, als Expertin für Wissenstransfer und Wissensmanagement und Markus, als Experte für Prozessoptimierung im Bereich industrieller Oberflächentechnik nehmen Euch mit auf die Reise durch die Welt des Wissens.
Anhand praktischer Beispiele werden typische Situationen in Lackier- und Beschichtungsbetrieben beleuchtet und Lösungswege für ein systematisches Wissensmanagement aufgezeigt.
Bringt Euch aktiv mit in die inhaltliche Gestaltung des Podcast ein, indem Ihr uns Eure Fragen und Themenvorschläge schickt.
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Schüßler-Roggenhofer Wissenstransfer
Elena Schüßler-Roggenhofer
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Elena Schüßler-Roggenhofer: Hallo Markus!
Markus Vüllers: Hallo Elena. Wir haben lange Pause gemacht,
Elena Schüßler-Roggenhofer: Zumindest mit aufnehmen. Das hört sonst niemand, aber wir merken das.
Markus Vüllers: Genau wir müssen jedes mal wieder neu anfangen und neue Features testen und gucken ob noch alles so funktioniert wie vorher.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Bitte nicht Livestreamen.
Markus Vüllers: Ja, da war mal was.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Außerdem waren wir auch irgendwie super viel unterwegs. Gar nicht so viel zusammen, sondern viel alleine unterwegs.
Markus Vüllers: Ja.
Markus Vüllers: Ja, aber Wissenstransfer ist bei mir zumindest immer mit im Gepäck und kommt immer wieder als Thema auch in den Gesprächen auf, weil es da noch ganz viel Aufklärungsbedarf und Informationsbedarf gibt, weil auch immer relativ viel noch falsch verstanden wird oder anders verstanden wird, als wir es eigentlich meinen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, da glaube ich, müssen wir noch ein bisschen ran. Ich war auch in Sachen Wissenstransfer unterwegs. Das ist aber wiederum keine Neuigkeit. Schließlich ist das ja auch mein Job. ne, kenn ich auch. Also letztlich kann ich da auch direkt, glaube ich, zu sagen, dass egal, wo ich wie anfange, in welchem Kickoff oder wenn es ein Vortrag ist, ein Seminar, ich mache immer noch mal die Basics, weil... man nicht voraussetzen kann, dass überhaupt verstanden ist, was ist denn Wissen? Dieser Sprung von wir haben Wissen und das ist halt mehr als die blanke Information, nämlich mit Erfahrung und Erfahrungskontext angereichert. Das ist auf jeden Fall eine Grundlage, die man schaffen sollte, dann auch auf einer Basis anzufangen, wenn es darum geht zu erklären, was denn überhaupt Wissenstransfer ist und was vielleicht ein Stück weit auch die Krux daran ist, nämlich die Erfahrungen weiter zu vermitteln, zu teilen. Wissenstransfer, ich habe mich jetzt auch in den letzten Wochen, weil immer wieder so ein bisschen dieses Thema aufkam, das ist ja gar nicht ein gutes Wort dafür und das stimmt auch, das ist wirklich eigentlich total blödes Wort dafür, weil Wissenstransfer, was macht das? Man denkt, Man transferiert Wissen. Also ich pack mir einen USB-Stick ins Hirn und steck meinen USB-Stick dann in deinen Hirn. Und dann habe ich einen Transfer gemacht. Und so funktioniert es ja nun wirklich gar nicht, weil wir immer diesen Umweg über die Information gehen. Also wir haben Wissen und vermitteln das und bereiten es halt somit als Information für andere auf. Und wenn die dann aber dieses Wissen in ihren Erfahrungskontext betten und davon vielleicht erzählen, verteilen dann auch ein Stück weit, dann ist ja erst wieder neues Wissen entstanden. Also eigentlich Wissenstransfer nicht das passende Wort für das, was wir machen und dennoch aber super gut, überhaupt ins Gespräch zu kommen.
Markus Vüllers: Ja, gut zusammengefasst. ich erlebe das auch immer, genau diese Fragestellung, dass also Information und Wissen gleichgesetzt wird. Das ist also in den Lackier- und Beschichtungsprozessen auch immer ganz oft, dass das, was man dann in irgendwelchen Ordnern wiederfindet, auf irgendwelchen Datenblättern gleich als Wissen dargestellt wird, obwohl dann in der Praxis mit diesen Informationen, die auf den Datenblättern stehen, aber ganz anders gearbeitet wird, weil man ja Erfahrungen hat. an welchen Stellen man irgendwas korrigieren muss. Und da ist dann Sinn bei Wissen. Und ich glaube, das ist so eine Thematik, man noch mal so bisschen intensiver auch in den nächsten Episoden rauskitzeln muss. Wir haben ja den riesengroßen Vorteil, dass wir in der nächsten Folge unsere Jubiläumsfolge haben. Wir verraten noch nicht, was wir machen. Aber wir werden diese Folge nutzen, da noch mal so ein bisschen Dinge zusammenzufassen, auf den Punkt zu bringen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Hmm.
Markus Vüllers: die wir in den letzten 25, 24 Folgen bisher diskutiert haben. Ja, was machen wir heute?
Elena Schüßler-Roggenhofer: Heute widmen wir uns mal einer weiteren Wissenskategorie, denn das ist auch schon länger gar nicht mehr dran gewesen und wir wollen ja irgendwann mal auf die sieben Wissenskategorien kommen, mit denen wir arbeiten. Und wir werden heute über das Thema Projektwissen sprechen. Und ich gebe jetzt direkt an dich weiter, Markus, weil ich habe jetzt eine Einführung gemacht, die so gar nicht geplant war, aber die trotzdem wichtig war. Aber wir wollen ja über Projektwissen sprechen und über Projekte und wir haben uns länger drüber unterhalten, weil
Markus Vüllers: Haha.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Es gibt da so Projekte, zu denen wirst du zurzeit häufiger mal angerufen und dann aber auch ins Unternehmen gerufen.
Markus Vüllers: Ja, das ist tatsächlich so. die Frage, man zu Beginn eigentlich immer stellen muss, auch wenn man über die Wissenskategorie spricht, was ist denn überhaupt Projektwissen? Und was ist ein Projekt? da sind wir eigentlich an der Definition. Da können wir es relativ einfach handhaben. Ein Projekt ist eine Aktion, die ich in einem Unternehmen mache, was einen definierten Startpunkt und einen definierten Endpunkt hat. Und die Projekte, zu denen ich jetzt häufiger angerufen werde. Das sind so Dinge, wo dann ein neuer Prozess geplant wird, eine neue Lackieranlage geplant wird und dann haben die Betriebe drei, vier Angebote vorliegen, die sie eigentlich als Auswahl nutzen wollen, zu entscheiden, wie sie weitergehen. Und dann sitzen die da vor dem Riesenberg und sagen, eigentlich können wir uns gar nicht entscheiden. Wir wissen eigentlich gar nicht, nach welchen Kriterien wir das unterscheiden. Das heißt, diese Projekte der Neuplanung sind aus meiner Sicht ein gutes Zeichen. Ich plane ja keine Anlagen. Ich kann aber meinen Senf dazu beigeben, wenn jemand eine Anlagenplanung hat oder eine andere Lage plant. Und ich kann dann als neutraler Betrachter die Impulse setzen und sagen, da bitte genauer hingucken. Das müsst ihr vorbereiten. Da fragt noch mal nach. Das müsst ihr gemeinsam mit eurem Lackhersteller diskutieren. Also diese gesamte Thematik. Und jetzt kommt... Ein Thema dazu, was in Lackieranlagen wahrscheinlich etwas komplizierter ist, als es vielleicht in irgendwelchen Kunststoff-Spritzbetrieben oder Blechfertigungen ist. Eine Lackieranlage plant man üblicherweise relativ selten neu. Das heißt, so alle 25 Jahre, 35 Jahre macht man sich mal Gedanken über eine neue Lackieranlage. Das ist, wenn man einzelne Maschinen kauft als Projekt, in anderen Produktionsunternehmen deutlich häufiger auf der Tagesordnung. Und deswegen tun sich wahrscheinlich die Lackier- und Beschichtungsbetriebe da auch etwas schwerer als die, das routiniert jedes Jahr oder alle fünf Jahre machen. Das heißt also dieses Projektwissen, was in den Unternehmen vorliegt oder vorliegen sollte, gehört eigentlich schon eher in die Kategorie Historienwissen, weil das ist schon ganz schön lange her, dass die das letzte Mal was geplant haben. Und damit ist das ein Thema, wo die sich dann dann schwer tun. Und das waren jetzt in der letzten Zeit
Markus Vüllers: Ich glaube, drei Projekte jetzt aktuell, wo genau ähnliche Fragestellungen aufkamen, dass ein Projekt bearbeitet werden sollte und man dann an irgendeiner Stelle nicht mehr weiter kam und nicht wusste, wie man sich entscheiden soll.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Da sind wir ja dann schon eigentlich mittendrin, weil worauf achtet man beim Thema Projektwissen in erster Linie auf die laufenden Projekte. Also schauen wir uns das an, wo bin ich denn gerade wirklich in Projekten und ich wiederhole da gerne nochmal die Definition. Wir reden von etwas, was einen definierten Start, aber auch einen definierten Endpunkt hat, was kein etablierter Prozess ist, der schon in dem Arbeitsalltag integriert ist, sondern wirklich ein Projekt. Und was sind denn da die laufenden Projekte, in denen ich beteiligt bin? Und dann geht es nicht darum, einfach nur die Projekte aufzulisten, sondern ganz viel kennt man das ja eigentlich auch schon aus dem Projektmanagement, wenn man sich damit beschäftigt hat, die Methodik des Lessons Learned. Nämlich, was sind denn die Lektionen, die ich aus diesem Projekt jetzt gelernt habe? Macht man meistens ja am Ende als eine Art Retrospektive. Was waren die Tops? Was waren die Flops? Und wo können wir nochmal ansetzen? Genau, und da betrachtet man wirklich einfach das, was jetzt gerade läuft.
Markus Vüllers: Ja und dann kommt ein Thema dazu, dass man in der Vorbereitung und das wird häufig vergessen und das rächt sich dann im Prinzip, wenn man zum Beispiel Angebote für eine neue Lackieranlage vorliegen hat. In der Vorbereitung macht es dann durchaus Sinn, mal die Dinge aufzuschreiben, die man sich denn erhofft. Und dann sind wir bei diesen Stichworten wie Lastenheften, Pflichtenheft, dass man also wirklich mal seine Anforderungen definiert. Was soll denn die neue Anlage besonders können? Ist das eine 1 zu 1 Kopie der alten Anlage? Wollen wir wachsen? Wollen wir andere Technologien einsetzen? Haben wir vielleicht irgendwelche Umweltauflagen zu erfüllen? Also alle möglichen Anforderungen, die an eine solche Anlage gestellt werden. Und das sind alles Dinge, wo man auf Wissen zurückgreifen muss, was sich im Laufe der Jahre im Unternehmen aufgebaut hat. was man in Bezug auf Kundenprojekte hat, auf Kundenanforderungen hat und dieses ganze Thema gilt es zu sortieren, auszumisten, zu priorisieren und zu dokumentieren und das ist ja nichts anderes wie das im Wissenstransfer eigentlich auch gemacht werden soll.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, richtig. Und letztlich bietet das ja dann auch wiederum die Grundlage dafür, am Ende zu gucken, wenn wir die Retrospective machen, was sind denn die einzelnen Kriterien, wo wir ursprünglich hin wollten, was waren die Ziele, worauf wollten wir zurückgreifen, dann hinterher zu sagen, ach so, ja, das ist gut gelaufen, hier hat es vielleicht ein Stück weit gehakt, daraus haben wir gelernt, also dass wir da wieder in dieses das, was am Anfang gemacht wird, darauf zurückgreifen können, wieder wachsen zu können, da wieder die Chance zu geben, neues Wissen aufzubauen und es vielleicht ein Stück weit beim nächsten Mal anders zu machen oder aber vielleicht ja genauso zu machen, weil es einfach super gut durchgelaufen ist.
Markus Vüllers: bedeutet dann aber ganz konkret, wenn man jetzt so einen Wissenstransferprozess startet in einem Unternehmen, dass man, wenn man über die Wissenskategorie Projektwissen diskutiert, nicht tief in ein einzelnes Projekt einsteigt, das zu optimieren, sondern die Randbedingungen schafft, mit denen man dann auch zukünftige Projekte abwickeln kann. Dass man also wirklich das Grundlagenwissen dokumentiert und auch vielleicht mal mal priorisiert und sortiert, was man braucht, zukünftige Projekte durchzuführen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, genau richtig.
Markus Vüllers: Erlebst du das in Nicht-Lackierbetrieben auch als als besondere Herausforderung oder ist das so ein spezifisches Thema für für produzierende Betriebe?
Elena Schüßler-Roggenhofer: Also ich kann vielleicht so bisschen über verwalterische Tätigkeiten da sprechen, da ja Dinge in die Menschen da integriert sind vielleicht oder Projekte sind vielleicht jetzt keine Anlage kaufen, aber vielleicht ist es ein neues System einführen. Und ich würde sagen, dass trotzdem auch die Prozesse dahinter ähnlich komplex sind. Also gerade das Etablieren eines neuen Systems hat natürlich auch wieder ganz hohen Komplexitätsgrad. Es gibt aber ja auch vielleicht kleinere Projekte, wenn wir, wir werden ja irgendwann auch noch mal über Unternehmenskultur sprechen, wo es darum geht, einfach einen neuen Mitarbeiterbenefit einzuführen oder ein Event zu planen. Das ist vielleicht erstmalig auch ein Projekt, immer ganz schöne Sache, zum Beispiel auch für Azubis. Und dann wird es aber irgendwann etabliert. Und da würde ich sagen, na ja, vielleicht ist der Komplexitätsgrad da auf jeden Fall bisschen geringer, weil so ein Event zu planen für das Team hat nochmal was anderes, als wenn es vielleicht sogar schon für die ganze Firma sein soll. Die Firma hat mehrere Niederlassungen an unterschiedlichen Standorten. Auch dann nimmt es ja wieder zu. Also in Summe lange Rede, kurzer Sinn. Ich würde sagen, es sind auf jeden Fall ja auch in anderen Tätigkeiten ähnliche Herausforderungen. Sie sind nur anders gelagert. Vielleicht bringt das Einführen einer Maschine noch mal mehr technische oder Fachwissensaspekte mit sich, die einfach da sein müssen, als wenn ich jetzt ein Event plane.
Markus Vüllers: Wobei ich glaube, die Parallelen sind doch relativ deutlich oder die muss man deutlich herausstellen. Auf den ersten Blick meint man immer, ich baue eine neue Lackieranlage oder ich plane eine neue Lackieranlage und ich plane ein Event für eine Weihnachtsfeier. Das sind zwar völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Und ich bin aber der Überzeugung, dass man diese Parallelen, wenn man sich mit dieser Wissenskategorie auseinandersetzt, deutlich herausstellen kann, weil auch bei der Eventplanung ist es sinnvoll und wichtig, Voraussetzungen, Anforderungen, Dinge zu dokumentieren, genau wie bei der Lackieranlagenplanung. Und die Einflussfaktoren, die es dann gibt, wo dann im Nachgang dieser Soll-Ist-Vergleich gemacht werden kann, wenn man so rekapituliert, wie hat es denn geklappt, wie gut ist denn das Event angekommen oder wie gut funktioniert denn die Lackieranlage, dann sind das alles Themen, die eins zu eins parallel sind. Wenn man das mal nebeneinander schreiben würde, Beide Projekte würden die Listen wahrscheinlich ziemlich ähnlich aussehen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Und dennoch, glaube ich schon, gibt es halt unterschiedliche Komplexitätsgrade in einzelnen Projekten. Also das, glaube ich, kann man nicht komplett vereinheitlichen. Aber wenn man es von der Wissensseite oder von der Prozessseite betrachtet, dann ist natürlich ein Projekt ein Projekt und man betrachtet den Prozess so, er ist. Und dann ist es egal, ob es darum geht, Bananen einzukaufen oder ein Klavier.
Markus Vüllers: Hm.
Markus Vüllers: Was ich jetzt in den Projekten erlebt habe oder in den Aufgabenstellungen, ich dabei den Kunden erlebt habe, ist ein Thema, was wir auch schon mehrfach im Podcast thematisiert haben. Dieses Miteinander sprechen und das Einbeziehen der Leute, die an der Basis wissen, wie es funktioniert. Also die, an der Praxis oder in der Praxis arbeiten. Und das ist also auch so ein Thema, was ganz oft vergessen wird.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Markus Vüllers: Da wird irgendwo dann in den Büros, in der Verwaltung ein Projekt geplant auf der theoretischen Ebene, gemeinsam vielleicht mit einem Anlagenhersteller, der dann mal einmal kurz in der Praxis guckt, denen dann aber eher oder mehr oder weniger nur das Layout und die Flächen- und Größenverhältnisse interessieren. Aber das wirkliche Abfragen der Bedürfnisse, Wünsche, Ideen und Tipps von den Mitarbeitenden in der Anlage, das fällt dann doch ganz oft hinten runter. Und ich empfehle eigentlich immer, bevor man sich mit einem Anlagenhersteller oder mit mehreren Anlagenherstellern unterhält, macht es Sinn, einen Planungsworkshop zu machen, wo man genau diese Grundlagen tatsächlich mal zusammenfasst und sich wirklich mal mindestens einen ganzen Tag Zeit nimmt, mit den Leuten, die hinter in der Anlage arbeiten müssen, so ein Projekt vorzubereiten. Und dann wundert man sich, was man schon an Input hat.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mmh.
Markus Vüllers: an Hinweisen hat, die man dann in die Planung mit einfließen lassen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, genau richtig. da ist auch der Perspektivwechsel da sicherlich von Vorteil. Wir haben ja mal mit Lilian auch über den Aspekt Diversität gesprochen. Ich finde, man kann das ganz schön, jetzt die Parallelen da auch zu sehen. Es gibt halt die unterschiedlichsten Parteien, die irgendwo doch involviert sind. Und es macht total viel Sinn, diejenigen, die dann auch aktiv damit arbeiten, auch mit in die Planung mit reinzunehmen, weil die ja sicherlich wertvolle Hinweise haben. Und letztlich ist da ja auch der große Punkt hinter, dass das Wissen da transferiert werden muss. Weil was sind die Anforderungen von denen? Und was sind vielleicht auch die Sachen, die ja gewünscht werden? Also es ist ja vielleicht auch manchmal nicht nur ein Das muss so sein, sondern was könnte denn auch noch alles sein, dann zu gucken, was ist die beste Lösung da für alle Seiten? Und dann braucht es natürlich diejenigen, die aktiv damit arbeiten werden.
Markus Vüllers: Ja, absolut. Und ich glaube, so ein gemeinsamer Workshop bringt eine ganz andere Basis. Ich wünsche mir dann auch eigentlich immer, dass die Betriebe sich früher gemeldet hätten. Dass man also nicht erst dann kommt, wenn schon die ersten Angebote auf dem Tisch liegen, sondern dass man dann als Externer solche Vorbereitungs-Workshops mit begleitet. Weil ich glaube, ich bin davon überzeugt, dass man da sehr wertvolle Impulse setzen kann.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Markus Vüllers: durch die Fragestellungen, die man dann in einen solchen Workshop mit einbringt. da ist es genau so, wie du das sagst, die Diversität der Fragestellung auch von Leuten, die jetzt nicht in den etablierten internen Prozessen unterwegs sind, die dann auch einfach mal fragen, weil sie das Produkt gar nicht kennen, Dinge mal zu hinterfragen und neu zu beleuchten. Und das bringt dann für so eine Planung eigentlich die optimale Voraussetzung.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, auf jeden Fall. Kommen wir vielleicht noch mal zurück zu dem Thema Projektwissen. Und zwar waren wir gerade stehen geblieben bei den laufenden Projekten. Man kann sich aber natürlich auch die Projekte noch mal anschauen, die schon gelaufen sind. Da hat es vorhin schon gesagt, da gehen wir vielleicht gerade in ja, dem Bereich, wenn wir eine neue Anlage kaufen, eher schon ins Historicitätswissen oder Historienwissen rein. Aber nicht zestotrotz sind das ja auch Prozesse, die da begleitet wurden in diesem Projekt, die vielleicht ja auch immer noch Auswirkungen auf das tägliche Geschehen haben. Und ich glaube, das ist so auch ein bisschen dann die relevante Frage dahinter. Es macht keinen Sinn, sämtliche Projekte aus der Vergangenheit mit aufzunehmen. Wir brauchen dieses Wissen nicht zu transferieren. Da muss ein Stück weit ausgemüllt werden, weil das, was jetzt heute keinen Belang mehr hat. Da haben wir auch beim Thema Historienwissen schon darüber gesprochen. Dann hat es vielleicht einen Historicitätswert. Okay, fair. Aber wenn das jetzt nicht aktiv mehr für diese Stelle zu gebrauchen ist, dann muss da auch nichts weitergegeben werden. Wenn es aber Aspekte gibt, die einfach auf das tägliche Tun heute noch eine Auswirkung haben, aus Projekten aus der Vergangenheit, dann wäre das aus so Punkt zu überlegen, was war denn das Projekt und was waren die Umstände des Projekts. vielleicht bisschen die Erfahrungen damit, gerade bei denjenigen, die jetzt wirklich Jahrzehnte auch in diesem Job, in dieser Organisation gearbeitet haben, dass die das weitergeben können. Das heißt, ein Stück weit kann man sicherlich auch auf abgeschlossene Projekte schauen. Und somit hat man die laufenden Projekte und die abgeschlossenen Projekte schon mal in Augenschein genommen. Und dann finde ich, immer eine ganz schöne Sache noch zu gucken, was wären denn Projekte, die ich mir wünschen würde. Also was wären zukünftige Projekte, die ich gerne anstoßen würde hier in der Organisation? Das muss jetzt gar nichts immer nur mit meinem, mit meiner Tätigkeit vielleicht auch an sich zu tun haben. Aber was sind Projekte, die ich hier gerne ins Rollen bringen würde? Aber mir fehlt die Zeit dazu. Das Tagesgeschäft kommt halt dazwischen. Weil ich finde, da kann man, wenn wir jetzt wieder sagen, das ist ein Metathema und letztlich bringt halt dieses
Elena Schüßler-Roggenhofer: Detaillierte Betrachtung der Wissensperspektiven einzelner Menschen, der Geschäftsführung auch super viel. Die kann ja dann hinterher auch rausnehmen, was sind denn die Dinge, die meine Leute bewegen wollen hier noch? das hat vielleicht jetzt erst mal primär nicht den Aspekt, dass das direkt weitergegeben werden muss an eine nachfolgende Person. Aber es hat die Chance für Wachstum, für Innovation vielleicht auch ein Stück weit. es dann an die Geschäftsführung weiterzugeben, einfach in das Unternehmen weiter zu investieren und das Unternehmen wachsen zu lassen.
Markus Vüllers: Das hat einen sehr wichtigen und guten Aspekt, auch wenn man dann über den Tellerrand schaut. Wenn ich jetzt ein größeres Unternehmen nehme, was verschiedene Prozessschritte hat, die aufeinander aufbauen, nehmen wir eine Inhauslackiererei, die davor dann vielleicht noch eine Blechfertigung hat und nach dem Lackieren noch eine Endmontage, wo Produkte gebaut werden, dann kann durch solche zukünftigen Projekte, die angestoßen werden, natürlich auch dieser Effekt erreicht werden, dass ich über den Tellerrand schaue. und Projekte habe, die dann übergreifend zwischen verschiedenen Abteilungen stattfinden. Was im Sinne des Unternehmens immer Vorteile bringt, wenn man dann halt eben über den Tellerrand geschaut hat und sowas gemeinschaftlich an. Ich würde noch gerne ein Thema ergänzen als als kurzen knackigen Tipp Projektwissen muss nicht immer nur im eigenen Hause gefunden werden, sondern es macht gerade bei solchen Neuplanungen, die nur alle so viele Jahre stattfinden, immer als Appell an die Betriebe durchaus Sinn, mal Referenzanlagen beim Wettbewerb bei befreundeten Unternehmen zu besuchen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau.
Markus Vüllers: einfach sich mal Projekte in anderen Betrieben vorstellen zu lassen, auch daraus seine Lehren zu ziehen. Das heißt also, mein Tipp ist eigentlich immer an die Betriebe, fahrt woanders hin, lasst euch Anlagen zeigen, mit dem Anlagenersteller Referenzanlagen besichtigen. Man kommt von keiner Firmenbesichtigung dümmer zurück, als man hingefahren ist. Und gerade beim Thema Projektwissen hilft das ungemein.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Das war doch ein super Abschluss.
Markus Vüllers: Ja, glaube wir sind auch in der Zeit gut unterwegs. Ja, wir haben es wieder nicht geschafft. Wie jedes Mal.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Deswegen noch schnell abonniert die Glocke und wir freuen uns, wenn ihr uns Feedback oder Fragen schickt, welche Fragen habt ihr und dann werden wir darauf eingehen.
Markus Vüllers: Ja, und das ist aus dem Grunde wichtig. Wir sind ja auf diesen ganzen Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify. Wir sind ja überall unterwegs und diese Podcasts Plattformen haben im Hintergrund ein Algorithmus laufen. Und wenn wir dann Action und Bewegung und Interaktionen erleben, dann wird der Podcast verbreitet. Das freut uns. Wir haben ganz gute Wachstumszahlen. Wir sind zufrieden und happy damit. Aber das ist der Grund, warum wir das jedes Mal wieder sagen. Auch wenn das manchmal ein bisschen nervt.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Okay, bleibt uns nichts anderes zu sagen als schön, dass ihr zugehört habt. Bis hierhin und bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao!
Markus Vüllers: Bis zum nächsten Mal, Ciao Ciao.
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