Wenn die KI Regie führt - das machen wir nicht nochmal

Shownotes

Das Wissensnavi für Lackierbetriebe

Der Podcast zum Thema Wissenstransfer und Wissensmanagement für industrielle Lackier- und Beschichtungsbetriebe.

Am Beispiel der Lackierbranche diskutieren Elena Schüßler-Roggenhofer und Markus Vüllers über das Wissen in den Unternehmen, welches bewahrt werden muss, auch wenn die Wissensträger das Unternehmen verlassen.

Elena, als Expertin für Wissenstransfer und Wissensmanagement und Markus, als Experte für Prozessoptimierung im Bereich industrieller Oberflächentechnik nehmen Euch mit auf die Reise durch die Welt des Wissens.

Anhand praktischer Beispiele werden typische Situationen in Lackier- und Beschichtungsbetrieben beleuchtet und Lösungswege für ein systematisches Wissensmanagement aufgezeigt.

Bringt Euch aktiv mit in die inhaltliche Gestaltung des Podcast ein, indem Ihr uns Eure Fragen und Themenvorschläge schickt.

Und nicht vergessen: Abonnieren, Glocke aktivieren, Liken und Teilen…


Schüßler-Roggenhofer Wissenstransfer

Elena Schüßler-Roggenhofer

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Markus Vüllers: Hallo Elena!

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hallo Markus!

Markus Vüllers: Ja, heute haben wir Experimente vor,

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, öfter mal was Neues.

Markus Vüllers: Ja.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, wir hatten ja schon letzte Folge gesagt, dass wir immer mal wieder auch was Neues probieren und so hatten wir uns wirklich viele Gedanken gemacht, wie wir denn die Jubiläumsfolge, die aber jetzt ja schon letzte Woche lief, gestalten wollen. Und da haben wir einfach mal die KI gefragt.

Markus Vüllers: Genau und wir haben tatsächlich alle 24 Skripte, die wir hatten, in die KI gestopft und haben gesagt, mach doch da mal einen Skript für eine Jubiläumsfolge raus. Und dann hat ChetGPT sehr lange gearbeitet und nachgedacht. Vielleicht für die Insider. Das Ganze habe ich mir Deep Research gemacht, also mit diesem neuen Sprachmodell, was dann auch wirklich nachdenkt und intensiv analysiert. Und dann ist da ein Skript rausgekommen, ausgelegt auf 30 Minuten Podcast. Mal gucken, ob wir das hinkriegen. Und wir haben uns tatsächlich vorgenommen, genau dieses Skript heute mal eins zu eins so einzusprechen, wie die KI das ausgewiesen hat.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Aber das Ganze hat natürlich auch noch ein bisschen Metaebene dabei, nämlich das Thema KI ist uns in den letzten Wochen und Monaten immer mal wieder begegnet. Natürlich, ist allgegenwärtig. Und wir haben aber noch keine Podcast-Folge zum Thema Wissenstransfer und KI gemacht, egal wie geartet. Das werden wir jetzt nachholen. Das werden wir auf jeden Fall in Staffel 2 von unserem Wissennavipodcast mal auf. räumen und da ein bisschen den Fokus drauf legen. So können wir also heute schon mal damit starten, was wir denn alles so mit KI machen werden.

Markus Vüllers: Genau, wir nutzen KI heute, das vielleicht aufzulösen, nicht uns irgendwelche Texte vorzuschreiben, sondern KI unterstützt beim Schneiden des Videos. KI ist bei Riverside, bei unserem Aufzeichnungstool integriert. Und ja, das sind im Wesentlichen eigentlich die Dinge, wo wir heute aktiv mit KI arbeiten. Und in dieser Folge ändern wir das. Also einmal sprechen wir gleich den von der KI generierten Text ein. Und jetzt kommt die ganz klare Aufforderung. Heute müsst ihr euch unbedingt das Video anschauen, weil das, was ihr heute im Podcast hört, das sind unsere original Stimmen. Aber im Video gibt es dann eine Überraschung.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, mehr sagen wir auch gar nicht und ich schlage vor, wir starten direkt rein mit unserem vorgegebenen Skript, was wir lesen werden. Und dann schon der Hinweis, wenn euch das aber auch anderes gefällt, abonniert die Glocke.

Markus Vüllers: Vielen Dank.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hahahaha! Hörst du das, Markus? Diese Kaffeemaschine im Hintergrund kann nur eins bedeuten. Wir sind zurück im Wissensnavi Lack und heute sogar zur 25. Folge. Wahnsinn, oder?

Markus Vüllers: Unglaublich. Ein Vierteljahrhundert, das ist sozusagen unsere silberne Podcast-Hochzeit. Herzlich willkommen, von mir, liebe Hörerinnen und Hörer, zu dieser Jubiläumsfolge.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, willkommen zu einer ganz besonderen Episode. Heute schauen wir zurück auf die bisherigen 24 Folgen unserer ersten Staffel. Das wird ein bunter Ritt durch alle Themen, Anekdoten und Lachanfälle, die wir seit Januar erlebt haben.

Markus Vüllers: Diese Folge ist für Stammhörer eine kleine Zeitreise. Erinnert ihr euch noch an Fritz, Thomas, die Kaffeemaschine im Pausenraum, unseren Bullshit-Bingo und gleichzeitig ein perfekter Einstich für neue Hörerinnen und Hörer, die mal wissen wollen, was sie in den bisherigen Episoden verpasst haben.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wir haben ganz viel gelernt, viel gelacht und sogar ein paar Phrasenschweine gefüllt. Heute fassen wir die Highlights zusammen. Natürlich locker, nicht abgelesen und persönlich, so wie ihr es von uns kennt. Also schnappt euch einen Kaffee oder einen Tee. Die Kaffeemaschine läuft ja schon heiß und kommt mit auf eine Reise durch Wissen, Geschichten und Humor.

Markus Vüllers: Auf geht's! Wissensnavi, bitte den Kurs setzen. Was ist Wissen? Warum ist Wissenstransfer so wichtig? Was hat es mit dieser Wissenslandkarte auf sich? Welche Methoden halten Wissen lebendig? Und zum Schluss, warum sollen gerade Lackierbetriebe sich mit diesem Thema beschäftigen?

Elena Schüßler-Roggenhofer: Natürlich mit unseren liebsten Geschichten. Fritz und Thomas kommen zu Bord. DINAREITS Weisheiten, Bullshit-Bingo, Museumsbesuche, alles drin.

Markus Vüllers: Natürlich mit unseren liebsten Geschichten von Fritz und Thomas. Fritz und Thomas kommen zu Wort.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wieso liest du meinen Text?

Markus Vüllers: Ja, hat super geklappt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Dann lassen wir die Reise beginnen, Das musst du sagen!

Markus Vüllers: Die Kaffeemaschine verstummt, Musik blendet sanft aus.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Über! Was ist Wissen? Begriffsdefinition und Beispiele. Markus, weißt du noch, Folge 1, als wir ganz grundlegend gefragt haben, was ist Wissen, das war die Basis unserer Reise. Wir haben Wissen von Informationen unterschieden, klingt theoretisch, aber wir hatten Spaß dabei, oder?

Markus Vüllers: Allerdings, wir haben über die Wissenstreppe gesprochen, von Daten zu Informationen, zu Wissen und vielleicht Weisheit. Und wir haben geklärt, dass Wissen mehr ist als nur Info. Information ist zum Beispiel eine Zahl, ein Rezept, aber Wissen ist Verstehen, Anwenden, Erfahrung.

Elena Schüßler-Roggenhofer: stimmt. Stimmt gar nicht. Stimmt. Ein Beispiel aus der Lackierkabine. Die Information ist, welche Spritztemperatur ideal ist. Sagen wir 20 Grad. Das Wissen ist aber zu spüren, wann der Lack genau richtig fließt, wie nahe man die Pistole hält, welche Handbewegung perfekt ist. Das eine steht im Handbuch, das andere hat man im Gefühl.

Markus Vüllers: Ja, ich erinnere mich, was wir unserem fiktiven Freund Thomas verglichen haben. Thomas hat alle Handbücher gelesen, voller Informationen und dachte, wüsste schon alles über Autolackierung und dann kam der Praxistest.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und Thomas hat beim ersten Lackierauftrag prompt Läufer produziert. Überall Tropfnasen an der Tür. Ohje! Warum? Weil ihm das implizite Wissen fehlte. Das Erfahrungswissen, das man nicht aus Büchern bekommt.

Markus Vüllers: Ganz genau, implizites Wissen steckt im Kopf, in den Händen der Leute. Wie man den Spritzdruck nach Gefühl anpasst, wie man eine Lackmischung mit hoher Luftfeuchte behandelt, diese Dinge stehen selten auf Wikipedia.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und explizit ist dagegen, ist alles, was man niederschreiben oder in Regeln fassen kann. Checklisten, Rezepte, Betriebsanleitungen, das haben wir auch klar gemacht. Beides ist wichtig, aber man muss wissen, wie man die Infos nutzt.

Markus Vüllers: Ich mochte unser Fahrradbeispiel. Man kann ein Buch übers Radfahren lesen, explizites Wissen, aber bis du selbst aus Fahrrad steigst und übst, implizites Wissen, wirst du nicht wirklich können. Genauso in Lackierbetrieben. Ein Azubi kann alle Theorie pauken, doch erst wenn er mit der Lackierpistole arbeitet, wird aus Informationen echtes Können.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Da haben wir doch gleich in Episode 1 gelacht, als wir gesagt haben, Wissen ist Können in Aktion. Thomas hat es am eigenen Leib erfahren, dank der geduldigen Anleitung seines Kollegen Fritz.

Markus Vüllers: Ach Fritz, von dem haben wir auch zum ersten Mal erzählt. Unser erfahrener Lackierermeister, der alle Tricks kennt. In Folge 3, zwei Männer, zwei Welten, haben wir Fritz und Thomas als Personas eingeführt. Fritz Müller, der alte Hase, der sein Wissen gern teilt und Thomas Meyer, der Jüngere, der anfangs eher, naja, zurückhaltend mit dem Teilen war.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau! Thomas stand ein bisschen auf dem Standpunkt Wissen ist Macht. Ich behalte meins lieber für mich und Fritz war das genaue Gegenteil. Offen, geduldig, kooperativ. Das führte bei uns schon früh zum Bullshit-Bingo-Thema. Aber genau dazu kommen wir gleich. Erstmal haben wir festgestellt, Wissen ist nicht gleichbedeutend mit Information. Und wenn wir wissen wollen, wie man Wissen weitergibt, müssen wir verstehen... was da überhaupt weitergegeben wird.

Markus Vüllers: Richtig, also halten wir fest. Wissen ist gleich Information plus Erfahrung plus Verstehen. Das ist unser Fundament. Und damit war klar, warum reines Handbuchlesen nicht reicht und warum Menschen wie Fritz in Betrieben so wertvoll sind.

Elena Schüßler-Roggenhofer: wertvoll, dass es richtig weh tut, wenn sie eines Tages nicht mehr da sind. Und damit schlittern wir direkt in unser nächstes Thema, oder?

Markus Vüllers: Warum ist Wissenstransfer wichtig? Ja, warum ist es eigentlich so wichtig? Darüber haben wir in mehreren Folgen gesprochen. Zum Beispiel in Folge 10 plötzlich nicht mehr da, Wissen geht, wenn Menschen gehen. Die Frage klingt erstmal banal, aber die Antworten können für Betriebe existenzentscheidend sein.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Absolut. Wir haben uns ausgemalt, was passiert, wenn Wissensträger plötzlich wegfallen. Stell dir vor, Fritz geht in Rente, Thomas ist plötzlich auf sich allein gestellt oder Fritz fällt kurzfristig durch Krankheit aus. Was dann?

Markus Vüllers: In Folge 10 haben wir diese Szenarien durchgespielt. Einmal das geplante Ausscheiden, zum Beispiel Fritz Renten Eintritt und einmal das ungeplante, wenn jemand unerwartet ausfällt. Beide Fälle sind kritisch, wenn kein Wissenstransfer stattfand.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wir hatten dieses bildliche Beispiel, Fritz spinnt ist leer, der Kaffee in seiner Lieblingstasse ist kalt und auf einmal merken alle, dass mit ihm auch viel Wissen den Betrieb verlassen hat. Prozesse stocken, Fehler passieren, Kundenanfragen bleiben unbeantwortet, weil das immer Fritz gemacht hat.

Markus Vüllers: Genau, das hat immer Fritz gewusst, ist ein Satz, keiner hören will, wenn Fritz nicht mehr da ist. In einer Lackiererei könnte das heißen, keiner weiß mehr genau, wie die spezielle Farbtonmischung für Stammkunde Müller geht, weil Fritz sie immer frei Schnauze gemischt hat.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Autsch. Oder die jährige Wartung der Lackieranlage. Fritz hatte das im Kopf, aber es steht nirgends geschrieben. Jetzt wird es vergessen und die Anlage fällt aus. Das kostet Geld und Nerven.

Markus Vüllers: Deswegen haben wir immer wieder betont, Wissenstransfer rechtzeitig planen, nicht erst am letzten Arbeitstag von Fritz schnell ein Wissensdownload erzwingen. In Folge 9 habe ich sogar einmal alleine moderiert, weil du, krank warst. Da habe ich gezwungenermaßen solo die Dringlichkeit von Wissensteilung betont. Und weißt du noch, was ich da gemacht habe?

Elena Schüßler-Roggenhofer: ja! Du hast unsere beiden Charaktere Fritz Müller und Thomas Meyer in einem kleinen Rollenspiel vorgestellt, zu zeigen, wie unterschiedlich Leute mit Wissen umgehen. Ich lag derweil mit Tee auf dem Sofa und habs mir angehört. Das war super anschaulich. Fritz, der Kooperative, und Thomas, der Schwierige, kamen da richtig zum Leben.

Markus Vüllers: Mal Thomas, komm her, ich zeig dir was. So endet Verklang das bei Fritz. Und die Botschafter klar, wenn Wissen nicht geteilt wird, geht es verloren. Und das kann sich keiner leisten.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Gerade heute nicht. Fachkräftemangel ist ein Riesenthema. Gute Leute sind schwer zu finden. Wenn wir das Wissen der erfahrenen Mitarbeiter nicht an die nächste Generation weitergeben, verlieren wir doppelt. Erst die Person, dann das Können.

Markus Vüllers: Richtig. In einigen Lackierbetrieben gehen in den nächsten Jahren die erfahrensten Lackierer in Rente. Wenn deren Wissen nicht übertragen wird, stehen die Betriebe vor echtem Problem. Neue Fachkräfte sind rar. Man muss das vorhandene Wissen unbedingt dem Unternehmen halten. Das geht sogar.

Markus Vüllers: Ahem!

Elena Schüßler-Roggenhofer: Das ist ja sogar der Anlass für unseren Podcast.

Markus Vüllers: Der Satz ist doch total doof,

Elena Schüßler-Roggenhofer: Nee, der Punkt ist einfach nur auf der nächsten Seite.

Markus Vüllers: Das war sogar der Anlass für unseren Podcast, zu zeigen, wie es gelingen kann, Wissen im Unternehmen zu bewahren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ein weiterer Aspekt, den wir beleuchtet haben, Motivation. Wissenstransfer ist nicht nur Risikovermeidung, sondern auch Motivationstreiber. Jüngere Mitarbeiter, wie unser Thomas, sind motivierter, wenn sie lernen dürfen, wenn man sie miteinbezieht.

Markus Vüllers: Niemand wird gern ins kalte Wasser geworfen, auch keiner hat Lust jahrelang im Dunkeln zu tappen. Wenn die Alten die Jungen an die Hand nehmen, im besten Sinne, und Wissen weitergeben, fühlen sich die Jungen wertgeschätzt und entwickeln sich schneller. Das hält Talente im Betrieb.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und sogar für die erfahrenen kann Wissen weitergeben motivierend sein. Sie sehen, dass ihr Lebenswerk geschätzt wird, dass sie etwas hinterlassen. Fritz zum Beispiel blüht richtig auf, wenn er merkt, dass Thomas seine Tipps annimmt und dadurch Erfolgserlebnisse hat.

Markus Vüllers: Genau, er merkt, er nicht abgeschrieben ist, sondern trägt aktiv Zukunft bei. Das ist ein tolles Gefühl und steigert die Motivation im ganzen Team.

Elena Schüßler-Roggenhofer: In unseren Gesprächen kamen wir auch oft auf das Thema Fehlerkultur. Passt hier gut rein. Warum sind Fehler so leerreich? Weil man daraus Wissen generieren kann. In Folge 16, Fehler sind Erfahrungen im Rohzustand, haben wir darüber gesprochen, Fehler sind eigentlich nur unverarbeitetes Wissen. Wenn ein Fehler passiert und wir reden offen drüber, wird daraus eine Lektion, ein Stück neues Wissen, das alles weiterbringt.

Markus Vüllers: Aber dafür braucht es eine Umgebung, in der man darüber reden darf, ohne Schelte. Psychologische Sicherheit, aber das war dann schon Folge 23, noch gar nicht so lange her. Wissen ist, Wissenstransfer heißt auch, aus Fehlern lernen und sich ständig verbessern.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Unterm Strich war unsere Antwort auf warum das Ganze immer, weil Nichtwissen teuer und gefährlich ist. Wissenstransfer bewahrt vor Produktionsausfällen, Qualitätsmängeln, Kundenerger und erhält die Firma innovativ und agil.

Markus Vüllers: Genau, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Haben wir mal zitiert. Und Wissenstransfer sorgt dafür, dass man mit der Zeit geht, weil das Know-how im Umhaus bleibt und sich weiterentwickelt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Jetzt wissen wir, was Wissen ist und warum man es teilen sollte. wie behält man den Überblick über all das Wissen im Betrieb? Das war das Stichwort für eines unserer Lieblingstools.

Markus Vüllers: ja, die Wissenslandkarte. Schon in Folge 2 von Chaos zur Klarheit, die Wissenslandkarte haben wir dieses Konzept vorgestellt. Ich glaube, das war für viele ein Aha-Erlebnis. Wissen sichtbar machen, aufzeichnen, wie eine Schatzkarte für ein Raum.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Die Wissenslandkarte ist quasi ein Strukturplan oder Mindmap, wo man festhält, welches Wissen haben wir, wo steckt es, wer besitzt es. Stell dir ein Whiteboard vor, darauf verschiedene Inseln oder Bereiche. Fachwissen, Projektwissen, Historienwissen, Netzwerkwissen und so weiter. Jeder dieser Bereiche ist ein Schatz, den es im Unternehmen gibt.

Markus Vüllers: Wir haben in Folge 2 erklärt, dass so eine Karte hilft, Lücken aufzudecken und Übersicht zu schaffen. Es bringt Ordnung ins Chaos. Daher der Folgentitel. Viele Betriebe wissen nämlich gar nicht, was sie alles wissen. Mit der Landkarte bekommt man einen Überblick. Aha, da ist Expertenwissen in der Lackierkabine. Dort Projektwissen aus vergangenen Aufträgen. Hier Kontakte und Netzwerk zur Industrie. Und man merkt vielleicht, hoppla, wer kann das eigentlich und was, wenn der weg ist?

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, wir haben ja auch unsere Zuhörer ermuntert, mal so eine Landkarte für den eigenen Betrieb zuzeichnen. Das ist spannend. Da tauchen Kategorien auf, über die man vorher kaum nachgedacht hat.

Markus Vüllers: Typische Wissenskategorien haben wir über die Staffel verteilt immer wieder thematisiert. Ein paar Beispiele. Fachwissen, der unsichtbare Schatz im Unternehmen, haben wir in Folge 4 genannt. Das ist das Spezial-Know-How, zum Beispiel Lackiererfachwissen über Chemie, Materialien, Verfahren. In der Episode haben wir dann das Beispiel einer Tetration erklärt, also wie man den pH-Wert in der Vorbehandlung misst. Nur einer konnte das richtig schlecht. Fachwissen muss dokumentiert und trainiert werden, sonst geht es unter. Projektwissen. Alles, was man aus abgeschlossenen Projekten gelernt hat. Dazu passt Folge 24. Projekt abgeschlossen, Wissen weg. Unsere aktuellste Episode. Da ging es darum, nach jedem Projekt bleiben Erfahrungen, gute und schlechte. Wenn man nichts tut, verschwinden die Erkenntnisse irgendwann. nach dem Motto aus dem Augen aus dem Sinn. Wir haben betont, wie wichtig es ist, Lessons learned festzuhalten, damit künftige Projekte davon profitieren. Und Historienwissen, mein Favorit, weil wir dafür einen Ausflug gemacht haben, Folge 19, was gestern war, bestimmt, was heute wirkt. Historienwissen direkt aus dem Museum. Sind wir tatsächlich ins Deutsche Industrielackmuseum nach Dortmund gefahren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: ja, das war toll! Wir standen zwischen alten Spritzpistolen, Lackdosen aus den 50ern und haben mit Thomas Grüner, dem Gründer des Museums, gesprochen. Er hat uns gezeigt, wie die Vergangenheit der Lackiertechnik voller wertvollem Wissen steckt, von alten Rezepturen bis zu Tricks von damals, die heute wieder relevant werden können.

Markus Vüllers: Und wir haben daraus mitgenommen, Historienwissen im Betrieb heißt zum Beispiel Wissen, warum bestimmte Entscheidungen so getroffen wurden. Warum nutzt unsere Lackiererei gerade dieses Verfahren? Vielleicht gab es mal einen Vorfall, der zu der Änderung geführt hat. Wenn man diese Hintergründe kennt, versteht man die Gegenwart besser.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, in Betrieben schlummern Geschichten. Damals haben wir uns auf Wasserlack umgestellt, wenn das keiner mehr weiß, wiederholt man womöglich alte Fehler. Historienwissen ist also kein Museumsstück, sondern eine Schatzkiste für Innovation und Identität.

Markus Vüllers: Thomas Grüner hat im Museum auch betont, wie wichtig Wertschätzung der Vergangenheit ist. Das gilt für Unternehmen genauso. Die Geschichte der eigenen Firma, Errungenschaften früherer Generationen, das Wissen daraus kann neue Ideen beflügeln und schafft zusammen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und apropos Zusammenhalt, wir hatten auch eine Folge zum Netzwerkwissen, Folge 14. Gemeinsam schlauer, alleine weiß man weniger. Da ging es darum, dass Wissen nicht nur intern im eigenen Betrieb steckt, sondern auch in Netzwerken. Bei Lieferanten, Kunden, Kollegen aus anderen Firmen. Wer ein gutes Netzwerk hat, kann schnell Wissen austauschen, Hilfe bekommen und Neues lernen.

Markus Vüllers: Stimmt. Wir haben gesagt, ein Lackierbetrieb, der zum Beispiel mit seinen Lacklieferanten eng spricht und Wissen teilt, hat einen Vorteil. Oder wer in Verbänden aktiv ist, mal beim Wettbewerbe hospitiert, wenn er das zulässt. All das ist Netzwerkwissen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wenn man unsere Podcastfolgen verfolgt hat, merkt man, diese Wissenslandkarte breitet sich immer weiter aus. Fachwissen, Projektwissen, Historie, Netzwerk und noch mehr wie Prozesswissen, Methodenwissen, Kundenwissen. Es gibt viel zu kartieren. Aber keine Sorge, man muss nicht alles auf einmal machen. Wichtig ist, überhaupt anzufangen, sein Wissensuniversum zu skizzieren.

Markus Vüllers: Genau, Schritt für Schritt. Wir haben sogar mal live skizziert. Weißt du noch in Folge 13, Labarababa, haben wir von unserem ersten Live-Demo der Wissenslandkarte erzählt. War ein bisschen chaotisch, aber hey, learning by doing.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Auf jeden Fall. das Schöne, sobald die Landkarte hängt, sieht jeder im Team, da gibt es ja Leute, die was wissen, das mich interessiert. Oder hier ist ein Bereich, da haben wir gar keinen Nachfolger, falls Frau X mal ausfällt. Diese Visualisierung war für viele unserer Hörer ein Augenöffner.

Markus Vüllers: Das bringt uns zu der Folge, wie füllen wir diese Karte mit Leben? Nur Kästchen malen reicht nicht.

Markus Vüllers: Das bringt uns zu der Frage, wie füllen wir diese Karte mit Leben? Nur Kästchenmalen reicht nicht. Wir müssen das Wissen auch übertragen. Kriegen von Fritz zu Thomas von alt zu jung von A nach B. Und dafür gibt es Methoden, viele spaßige und kreative, wie wir festgestellt

Elena Schüßler-Roggenhofer: ja, Methoden, Wissen lebendig machen. Das war sogar Titel von Folge 18. Wir haben eine ganze Werkzeugkiste geöffnet, Wissenstransfer aktiv zu gestalten. Lasst uns ein paar davon in Erinnerung rufen.

Markus Vüllers: Fangen wir mit Shadowing an. Das klingt geheimnistvoll, heißt aber eigentlich nur Schattenlaufen. Eine weniger gruselige Beschreibung, Kospitieren. In Folge 18 haben wir darüber gesprochen, wie ein Neulink den erfahrenen Kollegen begleitet, wie ein Schatten und von ihm lernt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, unser Thomas würde also ein paar Tage oder Wochen im Windschatten von Fritz verbringen. Fritz zeigt ihm alles, Thomas schaut über die Schulter, macht nach und lernt direkt am echten Objekt. Das ist Learning by Doing. Aber mit Coach an der Seite.

Markus Vüllers: Eigentlich hat Dina Reit uns erzählt, dass sie sowas gemacht hat. In Folge 15 hat Dina beschrieben, wie sie von ihrem Vater das Unternehmen übernommen hat und dazu gehörte, dass sie ihm praktisch auf Schritt und Tritt gefolgt ist, um sein Erfahrungswissen aufzunehmen. Sie hat quasi Shadowing mit ihrem eigenen Papa betrieben, um das Laser-Geschäft zu kapieren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Stimmt. Dina meinte, ohne dieses direkte Dabeisein hätte sie die vielen kleinen Kniffe nie so schnell gelernt. Shadowing kann enorm effektiv sein, wenn man die Gelegenheit hat.

Markus Vüllers: Dann hatten wir Mentoring als Methode, ähnlich aber etwas formeller. Ein erfahrener Mentor, zum Beispiel Fritz, nimmt einen Mentee, zum Beispiel Thomas, unter seine Fittiche. Sie setzen sich regelmäßig zusammen, besprechen Fortschritte, tauschen Wissen aus. Mentoring ist längerfristig angelegt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, Mentoring schafft Vertrauen und ermöglicht dem Wissensträger sein Know-how häppchenweise weiterzugeben. Der Menti kann auch gezielt Fragen und Themen einbringen. In vielen Betrieben wird Mentoring zwischen alt und jung erfolgreich eingesetzt. Das haben wir empfohlen, gerade wenn ein Renteneintritt ansteht.

Markus Vüllers: Job Rotation war eine weitere spannende Idee. heißt, uns Mitarbeiter tauschen mal die Rollen, neue Fähigkeiten zu erwerben und Verständnis für andere Aufgaben zu bekommen. In einer Lackiererei könnte zum Beispiel ein Lackierer mal eine Woche an der Vorbehandlung arbeiten oder jemand aus der Qualitätssicherung mal in der Lackierkabine helfen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Oder der Chef verbringt einen Tag an der Poliermaschine. Das sorgt garantiert für neue Einsichten. Wir haben darüber gesprochen, dass Jobrotation silos aufbricht. Die Leute verstehen die Zusammenhänge besser und nebenbei fließt wieder Wissen, weil man den Kollegen die eigenen Tricks zeigt, wenn sie den Job tauschen.

Markus Vüllers: Richtig. Und Lessons learned, Workshops haben wir auch betont. Das gehört eigentlich zu Projektwissen. Nach jedem größeren Projekt oder auch nach jedem kritischen Ereignis einmal alle Beteiligten an einen Tisch holen. So, was lief gut, was lief schlecht, was lernen wir daraus? Das ist eine Methode, Erfahrung in explizites Wissen zu überführen, nämlich in Dokumentation von Learnings.

Elena Schüßler-Roggenhofer: In Folge 24 Projektwissen haben wir das thematisiert und konkrete Tipps gegeben. Man kann solche Nachbesprechungen locker gestalten, vielleicht mit Kaffee und Kuchen, damit offen gesprochen wird. Wichtig ist, Resultate aufschreiben und zugänglich machen, sonst vergisst man es wieder.

Markus Vüllers: Und wie du vorhin gesagt hast, aus Fehlern lernen. Wir hatten zwei Folgen zur Fehlerkultur, Folge 16 und 17. Da haben wir betont, dass eine Methode ist, Fehlergeschichten zu teilen. Vielleicht reicht offiziell als Methode in Lehrbüchern, aber für uns definitiv. Die Anekdote von vergeigten Lackiervorgängen wird am Ende zur legendären Geschichte, aus der alle etwas gelernt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wir haben sogar über unsere eigenen Pannen im Podcast gesprochen. In Folge 17, wir lernen auch noch Podcast-Pannen und Wissen auf Abwägen. Weißt du noch, Markus, wie du einmal vergessen hast, den Aufnahmeknopf zu drücken?

Markus Vüllers: Oh ja, wir haben 20 Minuten in den leeren Raum moderiert, mussten nochmal von vorn anfangen. Meine Lektion, rotes Lämpchen checken, das habe ich in der Folge offensichtlich öffentlich gestanden, damit alle hörten, selbst wir als Wissensapostel sind nicht fehlerfrei und wir teilen unsere Fehler, lernen daraus und machen es dann besser.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau das! Fail fast, learn faster, wie man so schön sagt. So, jetzt haben wir ein paar Methoden aufgezählt. Shadowing, mentoring, rotation, lessons learned. Natürlich gibt es noch mehr, aber das waren so unsere Hits.

Markus Vüllers: Einen Aspekt darf man nicht vergessen. Dokumentation als Methode. Klingt nicht so spannend, aber wir haben es in mehreren Folgen angesprochen, unter anderem in der Folge über Arbeitsorganisation, strukturierte Übergabeprotokolle, Checklisten, digitale Wissensdatenbanken, all das sind Werkzeuge, Wissen greifbar zu machen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Absolut. Wir sagen mal, dokumentiertes Wissen ist findbares Wissen. Wenn Fritz seine Lackierrezeptoren irgendwo notiert, ob analog im Notizbuch oder digital in einer Wissensdatenbank, kann, dann, dann hat Thomas es später leichter. Natürlich ersetzt das nie ganz das persönliche Coaching, aber es stützt es super.

Markus Vüllers: In Zeiten von Digitalisierung darf man ruhig Tools nutzen. Vielleicht ein internes Wiki für den Lackierbetrieb oder einfach die Notizfunktion im Auftragssystem. Hauptsache das Know-how landet nicht nur im Kopf, sondern auch irgendwann und irgendwo wo andere es finden.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und bevor wir es vergessen, in einer unserer unterhaltsamsten Folgen haben wir auch mal die informellen Methoden hervorgehoben, sprich Wissenstransfer an der Kaffeemaschine.

Markus Vüllers: Ja, das war genau das Thema in Teil unserer Bullshit-Bingo-Folge Nummer 2. Da haben wir den Zuhörern Phrasen und Glaubenssätze erzählt, die wir diskutiert haben. Eine Aussage war, die wichtigen Dinge erfährt man an der Kaffeemaschine.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und weißt du was? Wir waren uns einig. Stimmt! Viele Infos fließen informell. In der Kaffeepause, beim Feierabendbier, in Folge 21 haben wir gesagt, dass solche informellen Austauschorte extrem wichtig sind. Der Plausch am Kaffeeautomat schafft Vertrauen und oft erfährt man da Neuigkeiten oder Tricks, die nie in einer offiziellen Runde auftauchen.

Markus Vüllers: Das haben wir sogar szenisch dargestellt.

Markus Vüllers: haben wir scenisch dargestellt oder? wir es nochmal machen?

Markus Vüllers: Ich bin Thomas, du bist Fritz und wir treffen uns an der Kaffeemaschine.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ich bin Fritz. ja, los geht's! Na Thomas, alles klar? Du siehst nachdenklich aus.

Markus Vüllers: Ach Fritz, ich hab ein Problem mit dem neuen Klarlack. Der will einfach nicht so richtig verlaufen, immer diese fiesen Läufe an den Türen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hm, kann ich. Hatt ich damals auch, als der Lack neu rauskam, hast schon mal den Spritzdruck leicht erhöht und den Abstand vergrößert.

Markus Vüllers: Spritzdruck erhöhen? Ne, laut Datenblatt soll ich exakt 2 bar fahren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ha ha ha ha ha, Papier ist geduldig. Mein Freund, ich hab rausgefunden, mit 2,2 Bar wird's besser. Muss zwar zügiger ziehen, aber dann gibt's keine Läufer.

Markus Vüllers: Echt? Das steht nirgendswo.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Dafür steh ich ja hier mit meinem Kaffee. Probier's mal nachher bis 10,8 und mach die Halle 2 Grad wärmer. Das hilft auch.

Markus Vüllers: Mensch Fritz, deine Tipps sind Gold wert. Danke dir.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und Schnitt! Genauso läuft das heutige Film. Zwei Minuten Kaffee glatt und Thomas hat was gelernt, was ihm Stunden Anfluss erspart. Dieses kleine Schauspiel haben wir in ähnlicher Form wirklich in der Podcast-Folge gebracht. Und ich wette, viele Hörer haben sich darin erkannt.

Markus Vüllers: Ja, manche sagten uns hinterher, genauso ist das bei uns. Die besten Tricks habe ich bei einer Zigarette mitbekommen oder eben an der Kaffeemaschine. Deshalb unser Rat, solche informellen Runden fördern und nicht unterbinden. Vielleicht mal eine Wissenspause offiziell einführen und alle zum Rauchen motivieren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Aber...

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und das bringt uns eigentlich schon zum nächsten großen Punkt. Wie lange geht das noch?

Elena Schüßler-Roggenhofer: Nämlich warum wir das alles speziell den Nacktierbetrieben ans Herz legen. Was haben die eigentlich davon, wenn sie all diese Methoden und Ideen umsetzen?

Markus Vüllers: Gute Frage, was habe ich als Lackierbetriebsinhaber davon, mich mit Wissenstransfer zu befassen? Das war eigentlich der rote Faden durch alle Folgen. Wir wollten ja Lust auf Wissenstransfer machen, kein trockenes Dozier.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Nächste Frage.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, wir haben versucht zu zeigen, dass Wissensmanagement kein bürokratisches Monster sein muss, so wie Fritz, sondern echte Vorteile im Alltag bringt und sogar Spaß machen kann.

Markus Vüllers: Erinnern wir uns an ein paar Haar-Momente aus unseren Geschichten. Da war zum Beispiel die Geschichte vom Phrasenspein in Folge 11.

Markus Vüllers: Wir haben typische Sprüche gesammelt, die Chefs oder Mitarbeiter mitbringen, wenn es Wissen geht. Und mussten beide schmunzeln und gleichzeitig den Kopf schütteln.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ein Klassiker! Für Wissensdokumentation haben wir keine Zeit. Klingt wie Bullshit-Bingo, oder? War's auch. In unserem Bullshit-Bingo-Talk haben wir diesen Spruch genüsslich zerlegt. Wir sagten, gerade weil ihr immer keine Zeit habt, müsst ihr Wissen managen. Sonst verschwendet ihr später Doppelzeit, Probleme zu lösen, die ihr hättet vermeiden können.

Markus Vüllers: Ja, keine Zeit kostet am Ende noch viel mehr Zeit und Geld, wenn ein Wissensloch ein fettes Problem verursacht. Wir haben empfohlen, lieber jetzt eine Stunde investieren, als später eine Woche lang Fehler auszubügeln. Und viele Hörer meinten hinterher, das Argument zieht.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Oder der Spruch, Wissen ist Macht, ich teile meins nicht. Da sind wir auch drauf eingegangen. Unsere Antwort war augenzwinkern, geteiltes Wissen ist doppelte Macht. So in der Art. Also wenn jeder im Betrieb schlauer wird, wird das ganze Unternehmen mächtiger an Macht, stärker im Wettbewerb.

Markus Vüllers: Richtig. Ein Lackierbetrieb, in dem Wissen geteilt wird, arbeitet effizienter. Weniger Ausschuss, weniger, ach das hätten wir, ach hätten wir das gewusst, Momente. Das spürt man am Ende auch wirtschaftlich.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Wir haben versucht, konkret und greifbar zu machen. Zum Beispiel haben wir mal vorgerechnet, wenn das Einarbeiten eines neuen Lackierers durch einen systematischen Wissenstransfer, Patenschaft, Checklisten, Schulung zwei Monate statt sechs Monate dauert, dann bringt der schneller volle Leistung. Das spart richtig Geld und vermeidet Fehler.

Markus Vüllers: Genau und die Kunden merken das auch. Wenn alle auf dem neuesten Stand sind und die Geheimtipps der Alten an die Jungen weitergegeben wurden, gibt es eine gleichbleibend hohe Qualität. Der Kunde bekommt keine bösen Überraschungen. ihr neuer Mitarbeiter hat da einen anderen Standard? Nee, Wissenstransfer sorgt für Konsistenz.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ein schönes Beispiel war, als Dina Reit bei uns war. Sie hat erzählt, wie ihr Vater unglaublich viel Erfahrungswissen hatte, zum Beispiel im Vertrieb für Laser oder in der Produktion und wie sie das nach und nach übernommen hat. Sie meinte, manche Dinge musste sie gar nicht neu erfinden, weil ihr Vater sie in 30 Jahren schon alle ausprobiert hatte.

Markus Vüllers: Ja, Dinas Aha-Moment. Gut, dass ich meinen Vater als Mento hatte. Sie hat uns gesagt, ohne den intensiven Wissenstransfer wäre die Firmenübernahme viel holpriger gewesen. So aber konnte sie auf das Wissensfundament ihres Vaters aufbauen und das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Das kann man eins zu eins auf Lackierbetriebe übertragen. Wenn beispielsweise eine Tochter oder einen Sohn den Laden übernimmt, werden sie dankbar sein, wenn Papa oder Mama ihnen rechtzeitig alles Wichtige zeigen und vielleicht auch aufschreiben.

Markus Vüllers: Genau und auch ohne Generationenwechsel. Jeder Chef, jede Chefin im Lackierhandwerk profitiert davon, wenn das Team up to date ist. Es verhindert, dass man allein zum Flaschenhals wird. Viele Inhaber klagen ja, immer muss sich alles kontrollieren, sonst läuft schief. Wissenstransfer ist der Weg, diese Last zu verteilen, indem das Know-how breiter verankert wird.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Dadurch können Chefs sich auch mal entspannt zurücklehnen oder in den Urlaub fahren, ohne Angst, dass der Laden zusammenbricht. Weil sie wissen, mein Team kennt sich aus, nicht nur ich. Das ist doch eine motivierende Aussicht, oder?

Markus Vüllers: Wir hatten oft humorvolle Szenen genau darüber. Erinnerst du dich noch an unsere fiktive Lackiererei Müller und Söhne? Da haben wir in einer Folge skizziert, wie der Seniorchef immer in Panik verfällt, wenn er mal weg muss, weil nur er alle wichtigen Dinge weiß. Und dann, als er endlich begann sein Wissen ans Team zu geben, konnte er zum ersten Mal in Ruhe eine Woche auf Geschäftsreise gehen, ohne dass das Telefon dauert, klingerte.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, Herr Müller kam strahlend zurück, weil alles glatt lief. Der hatte echt ein Aha-Erlebnis. Mensch, hätte ich bloß früher damit angefangen, meinen Leuten mehr zuzutrauen und zu erklären. No shit, Sherlock. Das war natürlich eine fiktive Story, aber sicher nahe an der Realität mancher Hörer.

Markus Vüllers: Insgesamt wollten wir mit vielen solchen Geschichten, ob nun Fritz und Thomas oder echte Beispiele wie die von Dina zeigen, dass Wissensmanagement sich lohnt. Es verbessert den Betriebsalltag, fördert den Teamgeist und sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und wir haben offensichtlich, nee hoffentlich, klar gemacht, das Ganze darf auch Spaß machen. Wir beide hatten jedenfalls viel zu lachen. Sei es beim Kaffeeköchentheater, beim Bullshit-Bingo, wo wir fast vor Lachen vom Schul gefallen sind, bei manchen Phrasen oder bei unserem Museumsbesuch, wo du, Markus, beinahe als lebendes Ausstellungsstück dargelassen wurdest.

Markus Vüllers: Hey, ich hab mich nur sehr gründlich umgeschaut. Wenn die uns nicht rechtzeitig auf die Museum geworfen hätten, wäre ich wahrscheinlich immer noch die alten Lackierpistolen polieren.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Und ich hätte dich nächstes Jahr dort abholen können. Aber Spaß beiseite. Wir hoffen, wir konnten die Scheu vom Wissenstransfer abbauen. Viele denken ja, boah, trocken Papierkram. Doch wir haben es mit Leben gefüllt. Mit Fritz und Thomas täglichem Wahnsinn, mit Praxisbeispielen aus Lackierkabinen und Büros, mit echten Menschen wie Dina oder Thomas Grüner, die begeistert vom Wissen teilen erzählt haben.

Markus Vüllers: Die Rückmeldungen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Einige Hörer haben geschrieben, sie hätten direkt angefangen, ein Wissensmeeting einzuführen oder mal die Lehrlinge einen Tag mit den Alten mitlaufen zu lassen. Solche Geschichten freuen uns riesig. Das motiviert uns ja auch.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Total! Unser Call to Action war ja eigentlich in jeder Folge. Probiert es aus! Nicht zu hören, sondern ins Handeln kommen. Vielleicht kann diese Folge 25 auch nochmal der Folgefunke sein. Liebe Lackiererinnen und Lackierer, da draußen, wenn ihr bisher nur reingeschnuppert habt, nehmt euch doch eins unserer Beispiele und setzt es Macht ein kleines Experiment im Betrieb, egal ob Wissenslandkarte zeichnen oder einen Mentor für den Azubi bestimmen.

Markus Vüllers: Genau einfach mal machen. Fängt klein an. Fragt eure erfahrensten Leute nach ihrem Lieblingstrick und schreibt den an die Infotafel. Oder veranstaltet ein lockeres Tricks und Tipps treffen. Im Team 30 Minuten mit Kaffee und belegten Brötchen, wo jeder einen kurzen Tipp vorstellt. Ihr werdet staunen was da alles zusammen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: dann erzählt uns davon. Wir sind super gespannt auf eure Erfolge, Aha-Momente oder auch die Pannen auf dem Weg. Aus denen lernt man ja bekanntlich auch. Schreibt uns gern, meldet euch auf LinkedIn oder per Mail. Die Links kennt ihr ja aus den Show Notes.

Markus Vüllers: Jetzt haben wir den Rückblick einmal quer durch unsere 24 Folgen geschafft. Mann, war das eine Reise, oder? Fühlt sich an, als hätten wir gerade ein Best-of-Hörbuch aufgenommen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, aber es gibt noch so viel mehr zu erzählen und damit sind wir auch schon beim Ausblick. Wir stehen hier am Ende von Staffel 1 und ehrlich gesagt am Anfang von etwas Neuem. Die Themenliste in unserem Kopf ist jedenfalls noch lange nicht abgearbeitet, oder Markus?

Markus Vüllers: Nicht mal annähernd. Wir haben in Staffel 1 die Grundsteine gelegt. Was ist Wissen? Wie weitergeben? Wer beteiligt? Welche Methoden? Warum überhaupt? In Staffel 2 wollen wir darauf aufbauen und vielleicht noch tiefer in Spezialthemen machen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, da draußen tut sich viel. Digitalisierung im Wissensmanagement, Einsatz von KI. Wir haben es angerissen im Bullshit-Bingo. Alexa als Wissensdatenbank. Neue Schulungsformate, vielleicht auch mal Best Practices aus anderen Bereichen holen. Oder auch Branchen. Wir haben schon ein paar tolle Interviewgäste in Petto, den Horizont zu erweitern.

Markus Vüllers: Ja und ich freue mich auf spannende Gäste in Staffel 2.

Markus Vüllers: Ja, freut euch auch spannende Gäste. Staffel 1 hatte ja auch schon einige. Dina Reit, Thomas Grüner, Verena Füllers zum Thema psychologische Sicherheit, Nils Krumme zum Thema Kompetenz, Lilian zu Diversität. In Staffel 2 machen wir da weiter. Wir wollen noch mehr echte Geschichten lernen. Vielleicht holen wir ja auch jemanden aus einem Lackierbetrieb direkt mal ans Mikro, der erzählt, wie sie Wissenstransfer angepackt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Staffel 1 hatte er auch schon, Pa.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Super Idee! Und wir wollen natürlich eure Fragen und Wünsche aufgreifen. Dieser Podcast soll ein Dialog bleiben. Also, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn ihr da draußen Themen habt, die euch unter den Nägeln brennen, schreibt uns. Kommentiert, schlag was vor, ihr habt in Staffel 1 schon tolle Impulse geliefert. Man denke an die eingesendeten Bullshit-Bingo-Phrasen. Herrlich! Macht weiter so, wir beziehen euch gerne mit ein.

Markus Vüllers: jeden Fall. Und noch ein Anliegen, erzählt anderen von unserem Podcast, teilt ihn mit Kollegen, Freunden aus der Branche. Je mehr Lackierbetriebe sich mit Wissenstransfer beschäftigen, desto fitter wird unsere ganze Branche für die Zukunft. Und wir zwei sind überzeugt, das Thema wird immer wichtiger. Das heißt, jetzt gemeinsam schlauer werden.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Bevor wir jetzt die 50 Minuten Marke sprengen, kommen wir langsam zum Ende. Zum Abschluss jeder Folge gehört bei uns ein Call to Action, also eine kleine Handlungsempfehlung. Markus, was geben wir unseren Hörerinnen und Hörern diesmal mit?

Markus Vüllers: Wie wärs damit? Sucht euch aus diesem Rückblick eine Sache aus und setzt sie in den nächsten Tagen Nur eine. Sei es ein Kollege, dem ihr euch zu einem Wissenstratsch an der Kaffeemaschine verabredet oder die Entscheidung, wir erstellen mal eine Wissenslandkarte für unseren Betrieb. Vielleicht auch, ich führe ein wöchentliches Azobe Shadowing ein. Ganz egal. Hauptsache mach.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Klasse! Ein Schritt zur richtigen Zeit ist besser als zehn Pläne, die nie umgesetzt werden. Und wer mag, kann uns dann berichten, wie es gelaufen ist. Wir würden uns riesig freuen, davon zu hören. Vielleicht können wir in Staffel 2 ja die eine oder andere Erfolgsgeschichte von euch erzählen.

Markus Vüllers: Das wäre doch was. So und nun ein bisschen Wehmut schwingt mit. Die erste Staffel geht offiziell zu Ende.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ach komm, keine Drama Queen hier. Gott, Wir machen ja weiter. Wir legen vielleicht eine klitzekleine Pause ein, schmieden neue Ideen und dann seid ihr uns hoffentlich wieder mit dabei. Dann seid ihr uns hoffentlich wieder mit dabei, wenn es heißt Wissensnavi Luck. Staffel 2, bitte neue Route berechnen.

Markus Vüllers: Wunderschön gesagt. In diesem Sinne bleibt neugierig, teilt euer Wissen, vergesst nicht uns zu abonnieren, falls nicht schon geschehen, damit ihr den Start von Staffel 2 nicht verpasst.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Danke für 24 grandiose Folgen, langes Zuhören, mitdenken und mitlachen. Auf die nächsten 24!

Markus Vüllers: Macht's gut, bleibt gut lackiert und Wissen so hungrig.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Bis bald und denkt dran, Wissen teilt sich, indem man es gibt. Tschüss!

Markus Vüllers: Ciao, ciao!

Elena Schüßler-Roggenhofer: Markus, da war ja viel Scheiß bei.

Markus Vüllers: Absolut. Also das war wirklich genau mal das Live-Experiment, wo die Grenzen von KI sind. Und wir reden hier nicht über die 0815 KI, sondern über eine Bezahlversion mit Deep Research, die sich also wirklich mit kompletten Echttexten beschäftigen sollte.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Das werden wir aufgreifen, das werden wir aufgreifen müssen, weil da viel Falsches auch einfach mit dabei war und trotzdem war es ein super lustiges Experiment. Ich habe selten in der Folge so gelacht wie heute während der Folge, aber puh, das war anders.

Markus Vüllers: Und ihr habt ja gemerkt, wir haben das ganze Thema ein bisschen eingedampft. es waren tatsächlich also die avisierten 30 Minuten, die die KI machen sollte. Da waren locker 47 raus. Wir haben das jetzt auf ein erträgliches Maß eingedampft, haben bewusst ein paar Klopfer drin gelassen, damit jeder auch merkt, was da wirklich Blödsinn dabei war. Und wenn wir dann die echte Folge zum Thema KI machen, werden wir da mit Sicherheit noch das ein oder andere Thema aufnehmen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hmhm.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau. Und damit bleibt uns nur noch zu sagen, vielen lieben Dank fürs Zuhören bis hierhin, abonniert die Glocke und folgt uns für weitere Folgen, wo es auch fachlich wieder bisschen seriöser zurande geht.

Markus Vüllers: Bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ciao, ciao!

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