Wissenslandkarte 2.0 - zurück zur Landkarte und einen Schritt weiter

Shownotes

Das Wissensnavi für Lackierbetriebe

Der Podcast zum Thema Wissenstransfer und Wissensmanagement für industrielle Lackier- und Beschichtungsbetriebe.

Am Beispiel der Lackierbranche diskutieren Elena Schüßler-Roggenhofer und Markus Vüllers über das Wissen in den Unternehmen, welches bewahrt werden muss, auch wenn die Wissensträger das Unternehmen verlassen.

Elena, als Expertin für Wissenstransfer und Wissensmanagement und Markus, als Experte für Prozessoptimierung im Bereich industrieller Oberflächentechnik nehmen Euch mit auf die Reise durch die Welt des Wissens.

Anhand praktischer Beispiele werden typische Situationen in Lackier- und Beschichtungsbetrieben beleuchtet und Lösungswege für ein systematisches Wissensmanagement aufgezeigt.

Bringt Euch aktiv mit in die inhaltliche Gestaltung des Podcast ein, indem Ihr uns Eure Fragen und Themenvorschläge schickt.

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Schüßler-Roggenhofer Wissenstransfer

Elena Schüßler-Roggenhofer

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Markus Vüllers: Hallo Elena!

Elena Schüßler-Roggenhofer: Hi Markus!

Markus Vüllers: Ja, wir haben wieder Podcast-Time und machen in der zweiten Staffel unsere erste Wiederholung mit Vertiefungscharakter.

Elena Schüßler-Roggenhofer: ja, auf jeden Fall. Aber das hat ja auch eigentlich einen richtig sinnvollen Hintergrund. Auch ohne eigentlich. Es hat einen sinnvollen Hintergrund. Warum?

Markus Vüllers: Wir machen nur sinnvolle Sachen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, auch das, aber jetzt auch thematisch angebunden, denn wir haben unseren ersten gemeinsamen, in Anführungsstrichen, weil nicht alle das Video gucken, aber ich habe Gänsefüßchen gezeigt, gemeinsamen Auftrag, der eigentlich rein Wissenstransfer ist und jetzt nichts mit Prozessoptimierung in der Oberflächentechnik zu tun hat, sondern mein Baby eigentlich ist, aber Du lernst das jetzt auch, Markus?

Markus Vüllers: Ja, absolut. Das ist eine ziemlich coole Geschichte. Ich freue mich da auch drauf wie Bolle, weil wir haben das ja schon so ein, zwei Mal angeteasert. Ich habe das ja jetzt schon ein, zwei Mal erlebt. Elena live in Action, wenn eine moderierte Wissenslandkarte entsteht. Beim ersten Mal war ich positiv geschockt, weil ich gedacht habe, Hossa, da möchte ich jetzt nicht auf dem Stuhl sitzen. Beim zweiten Mal habe ich gedacht... Das ist schon relativ cool, was die da so alles rauskitzelt. Und das waren immer so kurze Intermezzi. Ist Intermezzi richtig? Wahnsinn, Wahnsinn! Unglaublich, ne? Und jetzt machen wir das tatsächlich wirklich mal einen kompletten Tag. Auch unabhängig von Lackier- und Beschichtungsbranche.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Korrekt. Italiano, parliamo Italiano!

Markus Vüllers: Das ist gut für mich zu lernen, auch mal den Gesamtprozess live mitzuerleben, wie diese Wissenslandkarte entsteht. Weil gerade dieses Thema Wissenslandkarte, da dreht sich das in der Lackier- und Beschichtungsbranche ganz intensiv drum. Ich war jetzt vor einiger Zeit beim Brangenevent, ziemlich cooles Event, großes Event, viele, viele Leute, was mich besonders gefreut hat, unserer Abonnenten live zu sehen. Finde ich immer total cool.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.

Markus Vüllers: wenn man angesprochen wird und gesagt wird, du bist doch derjenige, der da diesen Wissenspodcast mit der der pinken Locke macht. Und wenn die Leute dann erzählen, was sie daraus hören, dann freut mich das total. Also das ist eine super Geschichte. Jetzt kommt das Aber. Aber manchmal auch ein paar Dinge, die noch nicht so verstanden werden. wie wir das gerne verstanden wussten. und ja, da arbeiten wir heute dran.

Elena Schüßler-Roggenhofer: arbeiten wir dran und deswegen beschäftigen wir uns heute noch mal mit der Wissenslandkarte, gehen aber auch ein Stückchen weiter. Wir haben das letzte Mal die Wissenslandkarte relativ oberflächlich betrachtet und sind in die Wissenskategorien gegangen und haben zumindest angeteased, dass man ja noch mehr damit machen kann und heute wollen wir auch ein bisschen drüber sprechen, konkreter schon, für was man denn dann eine Wissenslandkarte noch so nutzen kann. Aber wir rudern jetzt einmal zurück und starten am Anfang, nämlich mit den Wissenskategorien und zwar mit den sieben Wissenskategorien, mit denen wir jetzt gemeinsam arbeiten. Und ich schlage vor, wir starten vorne mit der Arbeitsorganisation, weil das ist immer der einfachste Weg reinzugehen. Was tue ich denn den ganzen Tag auf der Arbeit? Und das erklärt eigentlich auch schon die Kategorie, die Arbeitsorganisation, im Wort selber drin ist ja, wie organisiere ich meine Arbeit, das hat ja auch was mit Selbstmanagement zu tun, aber klassisch, was mache ich denn? Was mache ich in Softwares, was mache ich in Hardwares, mit Hardwares, was brauche ich denn überhaupt, arbeitsfähig zu sein? Und... Dann natürlich auch, was sind so die Prozesse dahinter? Gibt es Regeltermine, die wöchentlich, monatlich einmal im Quartal oder im Jahr stattfinden? Ich denke jetzt nochmal an so buchhalterische Themen, zum Beispiel Monatsabschluss gibt es monatlich, Jahresabschluss nur einmal im Jahr. Und genau, da schaut man dann erst mal so rein, was macht man denn eigentlich?

Markus Vüllers: Ganz wichtig auch in Lackierbetrieben hatten wir auch schon mehrfach angesprochen, was passiert, wenn ich morgens die Anlage hochfahre, was sind regelmäßige jährliche, monatliche, wöchentliche Wartungen, die ich mache, welche Prozessüberprüfungen muss ich machen. Also diese ganzen Themen, die halt zu Routinen werden, aber die Grundlage darstellen für erfolgreiche Prozesse.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, das greift meist dann ein in die Kategorie Netzwerkwissen, weil die Prozesse, die ich mache, mache ich ja manchmal auch nicht alleine, sondern mit einem gewissen internen Netzwerk gemeinsam oder aber auch mit einem externen Netzwerk gemeinsam. Und da stellt sich dann die Frage, wer ist denn da für was da und mit wem telefoniere ich für was oder mit wem kommuniziere ich auf welche Art und Weise. Was sind da die Berührungspunkte und warum? Und auch da ein Stück weit wieder, wann sind da Berührungspunkte? Also wenn ich mit einem externen Dienstleister für eine Wartungsangelegenheit arbeite, wie kommuniziere ich mit dem und wann kommuniziere ich den? Mit dem muss das von mir ausgehen oder kommt das von denen? Et cetera. Das heißt, man schaut so ein bisschen in das Netzwerk rein, in dem wir uns befinden, in dem wir als Individuum arbeiten. Und hier machen wir vielleicht noch kurz einmal den Reminder und die Klarstellung. Im Moment reden wir darüber, dass eine Person ihr Wissen gibt. Das heißt, dass es das Wissen, was aufgenommen wird, aus dem Kopf einer Einzelperson, eine persönliche Wissenslande.

Markus Vüllers: Ich mache mal ein Beispiel das deutlich zu machen. Der Produktionsleiter der an der Lackierstraße steht hat sehr wahrscheinlich ein anderes Netzwerk auch in Personen als zum Beispiel der Einkäufer der den Lack einkauft. Das muss nicht zwangsläufig die gleiche Person sein. Das heißt wenn ich die Wissenslandkarte für den Produktionsleiter mache sieht die Kategorie Netzwerkwissen anders aus, kann anders aussehen als die für den Einkäufer.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Super, das ist die zweite Kategorie. Dritte Kategorie Fachwissen. Was bedeutet Fachwissen? Weil Fachwissen ist so ein Wort, das nutzt man immer. Unter Fachwissen verstehen wir jetzt, was brauchen wir zum Beispiel für berufliche Qualifikationen, diese Stelle, die wir da gerade ausüben, über das wir das Wissen erfragen, überhaupt machen können. Das heißt, brauchen wir eine bestimmte Qualifizierung? Brauchen wir einen Lehrgang dafür? Brauchen wir Schulungen dafür? Brauche ich eine Sicherheitsschulung? Wann findet diese Sicherheitsschulung statt? Wo finde ich die? Was sind meine Informationsquellen? Großer anderer Block neben den beruflichen Qualifikationen. Wo bekomme ich Wissen und Informationen denn her? Wo kann ich das beziehen? Und gleichzeitig aber auch vielleicht Methodenwissen. wenn ich fachlich-methodisch etwas leisten muss. Ein wunderbares Beispiel, was wir immer nutzen, das titrieren.

Markus Vüllers: Genau und das ist für mich auch die Kategorie, die am stärksten deutlich macht, weil sie hat ja das Wort Wissen im Wort, dass das Wissen nicht nur aus den Informationen besteht, sondern dass in diese Kategorie Fachwissen auch ganz viel das Erfahrungswissen der handelnden Personen dazu gehört. Und das wird häufig halt durcheinander geschmissen. Das erlebe ich auch immer wieder in den Betrieben. Man holt einen Ordner aus dem Schrank, weil man von einer Lackherstellerschulung kommt, der seine Produktschulung durchgeführt hat und sagt, hey super, ich habe das Fachwesen jetzt hier alles in dem Ordner. Und dann muss man immer sagen, ne ne, das sind Informationen, die du da in dem Ordner hast. Und das, was ihr anschließend in der Kabine mit dem Lack macht, wenn Fritz Müller den Lack nimmt oder Thomas Meyer den Lack nimmt, das ist dann das echte Fachwissen mit allen Tipps und Tricks, die sich im Laufe der Jahre angesammelt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ich möchte hier bitte so eine Glühlampe einblenden. Ich finde, das ist halt eigentlich kurzer Zwischennote hier. Ich finde, es ist so schön zu hören, wie du dich jetzt wohlfühlst, auch in dieser Materie wissen und was das bedeutet und wie viel du, Markus, ja jetzt auch schon in den letzten Monaten gelernt hast, das dann auch wieder rüberzubringen, also Beispiele zu nennen. wie das dann auch wirklich aussieht in der Unternehmenspraxis. Was ist denn jetzt hier das Fachwissen und wo hört die Information aus? Also Props an dich, Markus. Ganz, ganz toll. Ich freue mich so sehr, dass du dich so für dieses Thema Wissen begeisterst.

Markus Vüllers: Danke, danke, danke. Ich habe aber auch ganz viel gelernt. Und ich bin von diesem Thema auch tatsächlich angefixt, weil das passt eins zu eins in den Job, den ich eigentlich seit fünf Jahren da mache. Und ich bin total begeistert, wie super das letztendlich auf die Lackwelt matcht. Ich klebe seit 35 Jahren daran fest. Und diese Differenzierung in den Definitionen, das ist eigentlich das, was das ganze Thema ausmacht. Ja, da ist bei mir mittlerweile, du hast in der ersten Folge mal gesagt, Wissenstransfer ist für dich eine Herzenssache und da ist bei mir mittlerweile auch ganz viel Herzblut mit drin, weil das Thema extrem wichtig ist.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Schön. Schön, schön, Ja, cool. Gut, wir haben also drei Kategorien kurz angesprochen. Das war Arbeitsorganisation, Netzwerkwissen und Fachwissen. Kommen wir zu Führungswissen. Führungswissen, was man sehr gut zuteilen kann. Auf der einen Seite wirklich für Führungskräfte. Also welches Wissen brauche ich, meine Mitarbeitenden zu führen? Den Stil, die Termine vielleicht ein Stück weit auch, da sind, jährliches Mitarbeitendengespräch etc. Wie gehe ich denn mit den Menschen Auf der anderen Seite aber kann man natürlich auch drauf schauen und das lenkt uns jetzt schon mal so ein bisschen zu einem Ausblick, wofür man denn die Wissenslandkarte noch nutzen kann. Wenn ich keine Führungsposition habe, denn es gibt nicht nur Führungspositionen in Organisationen, kann ich trotzdem fragen, wie werde ich denn gerne geführt? Was wünsche ich mir denn von einer Führungskraft? Was brauche ich vielleicht auch ein Stück weit, ich als Person, gut arbeiten zu können? Und da kann man hinterher dann sicherlich viel daraus lesen, was wiederum dann für die Führungskraft sehr relevant sein kann. Was brauchen denn meine Mitarbeitenden? Passt das überhaupt so, wie ich führe? Und Das finde ich ganz schön, dass man da natürlich beide Seiten betrachten kann. Nichtsdestotrotz ist Führungswissen bei Nichtführungskräften eine Kategorie, die wir gerne etwas weiter nach hinten schieben, weil sie nicht sehr viel aktiv damit zu tun hat, dann das Erfahrungswissen zu transportieren, sondern mehr einen Ausblick darauf geben kann, wie eine Zusammenarbeit zukünftig auch ein Stück weit besser funktionieren kann, wenn ich es halt nicht für ein Momentum des Ausscheidens nutze.

Markus Vüllers: Ich kann das vielleicht auch. Ich habe ja meine eigene Wissenslandkarte vor einiger Zeit schon mal erstellt. Die Grenzen zwischen den Kategorien sind ja tatsächlich so ein bisschen fließend und. Genau.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, und es hakt ja alles auch irgendwie miteinander zusammen. Also Netzwerkwissen mit gemeinsame Austauschtermine hat ja was mit Zwischenmenschlichkeit zu tun. Gleichzeitig ist es, wie ich meine Arbeit organisiere. Genauso ja auch beim Führungswissen.

Markus Vüllers: greift heute ganz stark ins Kulturwissen. Das ist ja so ein Thema, wir ganz oft in den Betrieben auch erleben. Es rutscht die Unternehmenskultur oder der Stellenwert der Unternehmenskultur nebenzu. Und da gehört natürlich das Führungsverhalten und aber auch das Mitarbeitendenverhalten dazu. Das heißt, wie sind denn die Leute, wie lassen die sich überhaupt führen? Oder macht da jeder, was er will? Weil ohne Regeln funktionieren halt industrielle Unternehmen und auch handwerkliche Unternehmen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja!

Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, und gleichzeitig hat es ja auch wieder was mit Fachwissen zu tun, bei welchen beruflichen Qualifikationen oder welche Methoden muss ich vielleicht ein Stück weit auch einfach erlernt haben, führen zu können. Also brauche es dafür eine Führungskräfteschulung, muss die stattgefunden haben oder muss ich die absolviert haben oder bin ich da reingerutscht in diese Rolle. genau, es greift dann letztlich doch immer alles noch mal ineinander. Trotzdem kann man es. schön strukturieren auch mit dem Wissen hinterher, dass es ja auch ein Netzwerk ist, was irgendwie natürlich immer etwas miteinander zu tun hat und wo Dinge sich gegenseitig bedingen. Ja, kommen wir zur Unternehmenskultur. Du hast es gerade schon angesprochen. Da geht es ganz viel darum, wirklich zu erleben, wie nimmt denn die Person die Kultur wahr? Also was sind da die Erfahrungen? Beispiele ist sowas wie, habe ich eine Dudes oder Siehts Kultur? Wie läuft es, wenn ich jetzt nochmal in den verwalterischen Bereich gucke, wenn wir im Büro sind, haben wir eine Remote Kultur oder sind wir immer in Präsenz vor Ort? Sind die Bürotüren geschlossen? die Bürotüren geöffnet? Was ist denn da die Regel dahinter? Weil das sind ja oftmals Dinge, die auch gar nicht irgendwo verschriftlicht sind. Es gibt dann kein Handbuch, was sagt, so arbeiten wir miteinander. Sondern das ist etwas, was sich vielleicht etabliert hat oder was halt so eine unausgesprochene Regel auch ist. Und trotzdem ist es ja ganz, ganz wichtig für jemanden, der dann auch neu reinkommt, sich gut in dieses System einfügen zu können. Weil letztlich wie du ja gerade auch schon gesagt hat, es braucht ein gewisses Maß an Regeln und es braucht ja sicherlich ein System, in das ich auch reinkommen muss und mich dann ja ein Stück weit auch anpassen muss, damit ich da schon mal Hinweise drauf bekomme.

Markus Vüllers: Das ein ganz wichtiges Thema. bringe mal so ein Beispiel, was ich immer ganz oft erlebe. Du hast das angesprochen, die Verwaltung und die Produktion. Ich kann als Lackierer nicht remote arbeiten. Ich muss meine Pistole halt in der Kabine nehmen und die Teile beschichten. Das heißt, alle, die in der Produktion arbeiten, sind in der Regel immer vor Ort und machen das nicht im Homeoffice. Und dann gibt es die da oben, das sind dann die in der Verwaltung, die remote arbeiten. Und wenn man ein Thema in Form einer Wissenslandkarte

Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.

Markus Vüllers: mal dokumentiert, dann kommen diese unausgesprochenen wirklich mal auf den Tisch, dass genau über dieses Spannungsfeld mal gesprochen wird. Und ich erlebe das immer ganz oft und ich habe das auch schon einige Male erlebt, dass dann die Geschäftsführung völlig überrascht ist, dass in meinem Beratungsbericht dieser Hinweis steht, dass es da eine Zweiklassengesellschaft gibt, ist vielleicht ein bisschen übertrieben gesagt, aber dass da eine gewisse Unzufriedenheit da ist, weil über solche Themen nicht gesprochen wurde.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.

Markus Vüllers: Und da ist so eine Wissenslandkarte, glaube ich, sehr gutes Medium, dass das Individuum dann mal sagen kann, wie es denn die Kultur empfindet.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, was uns aber ja auch schon wieder auf den nächsten Punkt führt, wofür kann ich dann die Wissenslandkarte noch nutzen? Ich sehe natürlich ein Stück weit auch, wo es vielleicht Unzufriedenheiten gibt. dann letztlich, also wir wollen ja immer konstruktiv an Dinge auch rangehen. Ich meine, es gut, wenn es dann zumindest schon mal niedergeschrieben ist. Wenn dann nichts passiert, ist schade. Aber dass man dann auch anfangen kann, damit zu arbeiten. Oder zumindest versuche Verständnis vielleicht auch ein Stück weit zu schaffen. Oder vielleicht ist es ja wirklich ein Thema,

Markus Vüllers: Ja, genau.

Elena Schüßler-Roggenhofer: weil einfach nicht darüber gesprochen wird, dass es deswegen Unzufriedenheiten oder empfundene Ungerechtigkeiten auch ein Stück weit gibt. Dinge klären sich meistens, wenn man drüber redet.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Nächste Kategorie. Projektwissen. Klassisch, was sind die laufenden Projekte, wenn ich in Projekten arbeite, die jetzt nichts mit meinem tagesaktuellen Geschäft zu tun haben. Wir haben auch schon mal darüber gesprochen, was ist denn überhaupt ein Projekt. Und da haben wir einen Startpunkt und einen Endpunkt und ein klar definiertes Ziel. Da wollen wir darauf hinarbeiten. Es kann immer sein, dass dann etwas in den Arbeitsalltag als Resultat integriert wird. Dann ist es kein Projekt mehr, sondern Tagesgeschäft. Nichtsdestotrotz sprechen wir hier wirklich über abgeschlossene Projekte, die aktuell noch am Laufen sind, wo ich irgendwie involviert bin. Wir haben aber auch die Möglichkeit, drüber zu sprechen, was waren denn vergangene Projekte, aus denen wir etwas gelernt haben. Das heißt, was sind da, das ist ja diese klassische Projektmanagement-Methodik auch schon, Lessons learned, was sind die Lektionen, die wir gelernt haben. dann auch für zukünftige Projekte ein Stück weit vielleicht wieder effizienter zu werden, einfacher mit Dingen umzugehen, Umklarheiten zu klären. Und auch da können wir wieder jetzt weggehen von einem Status Quo, von einer Ist-Aufnahme hin zu einer zukunftsorientierten Wissenslandkarte. Was sind denn Projekte, die ich persönlich angehen wollen würde, wenn ich zum Beispiel die Zeit oder die Ressourcen dafür hätte? Und

Markus Vüllers: Mhm, ja.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Auch da wieder der Ausblick darauf, was kann man dann noch mit der Wissenslandkarte machen, zeigt den Unternehmern oder aber auch der Personalentwicklung, Personalabteilung dann natürlich auch, was sind denn die Themen, die meine Mitarbeitenden hier bewegen, die sie auch bewegen möchten und gibt die Chance auch genau dann wieder ein Stückchen weit näher auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen.

Markus Vüllers: Ja, absolut. Wir müssen nichts hinzuzufügen beim Projektwissen.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Top. Dann bleibt noch eine Kategorie, die wir neu etabliert haben. Im Prinzip eigentlich vor dem Hintergrund, dass wir tendenziell schon auch mit Geschäftsführenden interagieren und mit Geschäftsführenden, die in Nachfolgeprozesse gehen, Wissenslandkarten moderieren. Das heißt, wir schauen uns das Historienwissen an. Gerade vor dem Hintergrund, dass es Unternehmer gibt, die gegründet haben. und jetzt anfangen, ihre Unternehmung abzugeben, ist es super interessant, auch zu gucken, wo kam ich her und wo bin ich jetzt. Es hat natürlich wirklich so einen Historienscham, das Ganze auch mitzudokumentieren. Gleichzeitig kann es aber auch total gut zeigen, wo unternehmerisch seitens der Geschäftsführung zum Beispiel Schritte gegangen worden sind. wo im Endeffekt aber vielleicht die Mitarbeitenden gar nicht gut genug mitgenommen wurden. Klassisches Beispiel ist immer die Digitalisierung. Und da sind wir wieder so ein bisschen wie bei dieser KI-Tool-Geschichte. Wenn ich etwas Neues, ein neues Software, ein neues System etabliere, dann müssen die Mitarbeitenden befähigt sein, dieses auch zu nutzen. Ansonsten werden sich ganz schnell Workarounds einstellen, wo man nämlich dann doch das noch eben auf dem Zettel schreibt und nicht ins ERP-System schreibt. Und da kann man dann natürlich sehen, wo können diese Lücken, die da jetzt aufklaffen, entstanden sein? Wo habe ich Mitarbeitende verloren? dann wieder zu sehen, aha, hier hätten wir einen Schulungsbedarf, zum Beispiel.

Markus Vüllers: Ich habe noch so ein ganz konkretes Thema, was auch sehr gut zu dem Historienwissen passt, zu der Kategorie. Deswegen finde ich das gut, dass es diese siebte Kategorie gibt. Gerade wenn ein Lackier- und Beschichtungsbetrieb jetzt zum Beispiel mit vielen Kunden arbeitet. Die Kundenhistorie. Wie hat sich das Geschäft mit Kunde A und mit Kunde B entwickelt? Welche Entscheidungen hat es in der Vergangenheit gegeben für irgendwelche qualitativen Anpassungen oder irgendwelche Erweiterungen des Produktspektrums? dann ist das ein Thema, was eine eigene Kategorie braucht, solche Dinge aufzuzeigen. Und das ist für Beschichtungsbetriebe ein ganz wichtiges Thema, immer mal wieder diese Historie präsent zu haben. Weil das ist das typische Kopfwissen, was dann bei einzelnen Personen im Kopf steckt, was dann wirklich transferiert werden muss. Weil wenn die Person nicht mehr da ist, ist dieses Historienwissen weg, wenn es nicht vernünftig dokumentiert ist.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, führt uns eigentlich jetzt zum letzten Punkt, nochmal so zusammenzufassen und vielleicht auch nochmal neue Perspektiven zu eröffnen, für was man eine Wissenslandkarte nutzen kann. Wir haben schon gesagt, es ist sicherlich ein Stück weit auch eine Bedarfsanalyse für Weiterbildung, nicht nur fachlicher Natur, aber vielleicht auch persönlicher, also auf der Kompetenzebene sozusagen schon. Man kann dieses Tool genauso gut auch nutzen, Projekte zu dokumentieren. Also wenn es keine Methodik gibt, der Organisation Projekte zu dokumentieren, kann ich auch da mit einer vorstrukturierten Mindmap arbeiten. Denn wenn ich die Kategorie Projektwissen und vielleicht ein Stück weit auch Historienwissen rauslasse, kann ich in alle Kategorien aber trotzdem reinarbeiten für ein Projekt. Gleichzeitig, wenn wir jetzt wieder auf den Ist-Fall eigentlich schauen, wann wird eine Wissenslandkarte gemacht, das ist, wenn Menschen ausscheiden aus dem Unternehmen, kann ich diese Offboarding-Karte, die ja irgendwie schon das Wissen dokumentiert und viel Potenzial für andere Dinge neben der Fachlichkeit natürlich auch noch hat, aber dann auch nutzen, die Grundlage für einen fachlichen Einarbeitungsplan zu haben. Weil ich weiß ja dann im Endeffekt, was ist ein Stück weit auch das transferrelevante Wissen? Und das ist ein Punkt, wo wir auch nochmal gesondert darauf eingehen werden, wie wenn ich jetzt so eine Wissenslandkarte gemacht habe, komme ich denn dann an das Wissen, was wirklich relevant für diese Stelle zum Beispiel auch ist und dokumentiert werden sollte. Genau. Und dann kann ich das Ganze ja auch für die Einarbeitung wieder nutzen. Das heißt, Aus- und Einarbeitung habe ich zweifelig mit einer Klappe geschlagen.

Markus Vüllers: Ich finde das sehr spannend. Wenn ich mir meine Wissenslandkarte angucke, die habe ich als Mindmap digital. Ich habe es aber auch in ausgedruckter Form. Es ist schon immer wieder interessant, auszumisten, was an Wissen nicht mehr relevant ist, was man tatsächlich nicht mehr braucht, zu sehen, welche Themen man abdecken kann. Und das ist ja eigentlich der Mehrwert, der letztendlich für ein Unternehmen da ist. Du sprachst jetzt von dieser Offboarding-Karte, die gleichzeitig der Onboarding-Fahrplan ist für denjenigen, neu kommt im Unternehmen. Es sind aber auch so Themen, die eine Rolle spielen können, zum Beispiel wirklich mal seine eigene Unternehmenspositionierung zu dokumentieren. Wie bin ich denn als Unternehmen dargestellt? Oder wie stelle ich mich am Markt da? Welche Produkte kann ich lackieren? Für welche Produkte fehlt mir die passende Technik? Will ich das überhaupt? Dann muss ich halt vielleicht bei der Technik ein Projekt draufsetzen, mich auszuweiten. Aber... einfach mal eine Ist-Aufnahme zu machen, wo stehe ich heute als Unternehmen? Und das strukturiert in einer solchen Wissenslandgabe.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, und gleichzeitig werden wir da auch wieder mehr auf diesen Aspekt von, man kann es für ein Onboarding nutzen gehen, können wir sogar noch den Schritt vorher ansetzen und zu gucken, wenn die Stelle ja noch gar nicht besetzt ist, hilft es mir zu identifizieren, was muss ich denn in eine Stellenausschreibung schreiben? Was ist denn wirklich relevant? Was sind die Kompetenzen? Was ist das Wissen, was ich brauche für diese Stelle? Oder wo möchte ich Menschen entwickeln? Und dann ganz klassisch, Ich meine, dafür ist es jetzt ja letztendlich das Instrument. Wir sehen natürlich Wissenslücken und wir sehen die Wissensinseln. Was ist das, was wirklich das Kopfmonopol ist bei dieser Person, damit wir im besten Fall das natürlich aufbrechen können und Wissen auch an andere noch weitergeben können, damit das Unternehmen auch immer gut versorgt ist für den Fall, dass jemand geht.

Markus Vüllers: Ein Thema, was mir nochmal ganz wichtig ist zum Ende des Podcasts. haben immer wieder betont, du Elena hast das immer wieder betont, Wissenstransfer, Wissenmanagement ist kein Projekt. Das hat nicht einen Startpunkt und einen Endpunkt, sondern der ideale Wissenstransfer findet eigentlich permanent statt. Das ist ein Mindset, das ist eine Grundhaltung in einem Unternehmen. Und wenn ich eine Wissenslandkarte für das Unternehmen erzeugt habe, dann habe ich die Basis eigentlich geschaffen. das Thema Wissen im Unternehmen konsequent dauerhaft zu managen. Das geht mit dauerhafter Arbeit einher. Ich muss immer wieder aktualisieren und ich muss immer wieder daran arbeiten. Aber ich habe dann diese Basis geschaffen. Und das, wir momentan erleben, auch wenn wir gemeinsam auf Veranstaltungen sind, die Begriffe rund das Thema Wissenstransfer, Wissensmanagement, die werden ja sehr inflationär benutzt und in seltsamen Zusammenhängen. Und deswegen werden wir bei uns im Podcast immer mal wieder unsere Definition und unser Verständnis rüberbringen. Weil ich glaube, das ist eine Sache so aus einem Guss und das zentrale Element ist dann letztendlich diese Wissenslandkarte, die sehr flexibel einsetzt.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, worüber haben wir jetzt nicht gesprochen? Das Ganze kann man natürlich auch für Teams und Organisationen Der Ansatz ist dann vielleicht ein Stück weit anders und es geht nicht ganz so sehr in die Tiefe, weil wir betrachten nicht mehr ein Individuum, sondern wir betrachten ein größeres Ganzes. Nichtsdestotrotz kann man das genauso gut auch Münzen auf größer angelegte. Prozesse auf die Gesamtunternehmung, vielleicht auch ein Stück weit zu identifizieren, was kann ich denn als Organisation, was habe ich schon mal gemacht, was möchte ich aber auch noch machen. Und vielleicht nutzen wir das wirklich nochmal für eine extra Folge.

Markus Vüllers: Ja, ich denke, das werden wir auf jeden Fall tun. Wir haben noch zwei Kategorien, die noch mal eine separate Folge bekommen, die wir noch nicht abgehandelt haben. Das machen wir jetzt in Staffel 2. Ja, und ansonsten mit Blick auf die Uhr haben wir, denke ich mal, die Wissenslandkarte 2.0 noch mal einmal gut zusammengefasst.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau, bis dahin sage ich, Glocke abonnieren und tschau tschau.

Markus Vüllers: Genau, das war die Kurzversion von liken, kommentieren, teilen und Sterne vergeben. Bis zum nächsten Mal in einer Woche. Ciao, ciao.

Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau. Ciao.

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