Laber-Rhabarber Vol. 3 - laut gedacht, diesmal aus dem Bauch heraus
Shownotes
Das Wissensnavi für Lackierbetriebe
Der Podcast zum Thema Wissenstransfer und Wissensmanagement für industrielle Lackier- und Beschichtungsbetriebe.
Am Beispiel der Lackierbranche diskutieren Elena Schüßler-Roggenhofer und Markus Vüllers über das Wissen in den Unternehmen, welches bewahrt werden muss, auch wenn die Wissensträger das Unternehmen verlassen.
Elena, als Expertin für Wissenstransfer und Wissensmanagement und Markus, als Experte für Prozessoptimierung im Bereich industrieller Oberflächentechnik nehmen Euch mit auf die Reise durch die Welt des Wissens.
Anhand praktischer Beispiele werden typische Situationen in Lackier- und Beschichtungsbetrieben beleuchtet und Lösungswege für ein systematisches Wissensmanagement aufgezeigt.
Bringt Euch aktiv mit in die inhaltliche Gestaltung des Podcast ein, indem Ihr uns Eure Fragen und Themenvorschläge schickt.
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Schüßler-Roggenhofer Wissenstransfer
Elena Schüßler-Roggenhofer
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Markus Vüllers: Hallo Elena!
Elena Schüßler-Roggenhofer: Hi Markus!
Markus Vüllers: So, jetzt sitzen wir hier,
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, genau. Und haben nichts mehr zu sagen, oder was? Hier, gibt's ja gar nicht.
Markus Vüllers: völlig unvorbereitet und wir ja gesagt wir machen in der Staffel 2 mal so paar neue Dinge und jetzt machen wir was altes auf eine ganz andere Art und Weise. Labaraba!
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Laberababer, gut, das kennt man jetzt ja schon. Wir haben uns überlegt, spontan, dass wir diesmal auch gar keinen Themen-Brainstorming vorher machen, weil wir telefonieren auch so häufig und das sind dann immer so Telefonate, die man hätte aufnehmen können, weil die so wertvoll gewesen wären und das nehmen wir ja nie auf. Da dachten wir, versuchen wir uns jetzt mal so in die Lage zu versetzen, wie das ist, wenn wir miteinander telefonieren. Da kommen wir ja auch auf Themen. Aber jetzt sitzen wir hier.
Markus Vüllers: Genau, weil wir kein Telefon in der Hand haben. Das steht hier abgeschaltet. Genau das steht hier abgeschaltet an der Ecke und deswegen funktioniert das nicht.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, Moment, kann ich ändern? Hi Markus!
Elena Schüßler-Roggenhofer: Nee, lass uns doch erstmal auf jeden Fall erzählen, dass ich Titrieren gelernt habe.
Markus Vüllers: Ja, super cool. Und davon gibt Fotos und davon gibt es Videos. Das war ja lange geplant und vorbereitet. Und das haben wir tatsächlich gemacht. Wir spoilern mal nicht, wo das stattgefunden hat. Aber es war tatsächlich Vorwärts- und Rückwärts-Titration. Die Experten für Vorbehandlungsprozesse wissen, dass man dann im Prozess immer nur in eine Richtung titriert. Aber du fandest den Farbwechsel schon recht cool, ne?
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja!
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, muss ich schon sagen, es hat mich gekriegt. Also wenn man mich nicht über die fachliche Ebene gekriegt hätte, hätte man mich spätestens mit dem Fahrwechsel gekriegt.
Markus Vüllers: Ja jetzt erzähl mal, was hast du denn gelernt? Welches Wissen hast du denn aufgebaut?
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, ich habe gelernt, wie man titriert, vorwärts und rückwärts, wie man eine Bürette bedient. Da war ich auch richtig stolz drauf, muss ich sagen. Das war gut. Es war nämlich eine, die man irgendwie mit der Hand drücken musste. Und das war ein bisschen anders. Und ich weiß auch noch, wir hatten ja jemand externes quasi auch noch mit dabei. Und mein Blick ging gleich hilfesuchend zu dir. Und du sagst auch, mit so einer hab ich das auch noch nicht gemacht. Und dann dachte ich so, ach komm, mach doch einfach. Hat auch geklappt.
Markus Vüllers: Jetzt haben wir ja vielleicht den ein oder anderen Zuhörer, der das tatsächlich in der Praxis macht und der also jetzt in der heutigen Zeit im Jahr 2025 in irgendeinem modern ausgestatteten Labor steht mit einem hochmodernen Titrationsautomaten. Für den übersetze ich mal, was du da gerade gemacht hast. Du hast tatsächlich mit dem mit dem ursprünglichen Werkzeug gearbeitet, also tatsächlich mit einer Bürette, mit einem Glas Hahn, den man aufdrehen musste, wo also die Tropfen nicht automatisiert gebildet wurden. Und zwar hattest du zweierlei Burette. Einmal den klassischen Glashahn, den ich aus meiner Ausbildung und aus meinem Studium auch noch kannte. Und dann die neuere Variante, wo dann halt eben die Tropfenbildung schon etwas automatisiert war oder anders geregelt war. Und die Form der Burette, dass man dann nicht mehr von Hand irgendetwas nachplempern musste, sondern das mit einem Peleus Ball, so heißt dieser Gummiball, den man da zudrücken musste und
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Markus Vüllers: dann die Chemie hochpumpen konnte, dann dafür sorgte, dass eben wieder aufgefüllt wurde. Das war eben ein Thema, was dann schon auch das Handwerkliche erforderte und was dann tatsächlich für mich so ein bisschen auch die Reise in die Vergangenheit war. Ich sehe dann heute in den Laboren teilweise die moderneren Geschichten. Aber wir haben uns natürlich auch angeschaut und da ist dir deine körperliche Größe auch zugute gekommen. wie man eine Bürette richtig abliest. Weil das machen tatsächlich in der Praxis viele Leute falsch.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja genau. Die muss man nämlich auf Augenhöhe ablesen und das ist total wichtig, weil wenn ich ja etwas drunter oder etwas drüber bin, dann verschiebt sich ja der Winkel und letztlich konnte man dann genau sehen, wie quasi das dünner bzw. dicker wurde und dann musste man genau auf dieser Höhe ablesen, wo halt dieser Knick im Prinzip zu sehen war. Das ist praktisch für alle, die mich jetzt noch nie in Präsenz gesehen haben und nur entweder über dem Bildschirm oder nur meine Stimme kennen. Ich bin 1,78 groß und das passte wirklich ziemlich gut. Also sogar bei der einen, die war noch ein Stückchen höher, da habe ich mich auf Zehenspitzen stellen müssen. Das war wirklich ganz knapp. Ich kann mir aber vorstellen, wenn da jetzt wirklich jemand ist, mit 1,78 bin ich ja nun für eine Frau wirklich schon auch größer. Das brauchen Schemel.
Markus Vüllers: Ja, ja. Und wenn man den nicht nutzt und von unten schräg guckt, dann ist das ganze Thema mit der Lichtbrechung und mit dem Ablesen ungenau. Und schon hat man im Prozess Fehler, weil man halt eben die falsche Korrekturmaßnahme wählt. Und da stehen natürlich ganz viele Zusammenhänge dahinter. Also ein super spannendes Thema. Ich fand es auch wirklich wirklich total gut und schön, dass das geklappt hat und dass du dich da auch drauf eingelassen hast. Und wir haben jetzt gutes Bild und Videomaterial, was wir mit Sicherheit irgendwo auch noch weiter verwenden und nutzen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, wir hatten ja auch schon, das war, ich weiß noch, das war eine unserer ersten Folgen, als wir da drüber gesprochen hatten, da hattest du das Beispiel der Titration genannt und dann hast du diese Handbewegung vorgemacht und ich hab das dann halt direkt nachgeeffed und hab dann auch so mitgemacht. Und dann muss man ja aber diesen Hahn dabei auch noch drehen. So, ich bin Rechtshänderin, das heißt, ich habe irgendwie mit links versucht dann sehr fein den Hahn zu drehen, damit das so, ja... tröpfchenartig rauskommt. Irgendwann habe ich dann den Hinweis bekommen, du kannst schon ein bisschen mehr rauskommen lassen, sonst stehen wir hier quasi übermorgen noch. Und dann aber quasi diese Bewegung von drehen immer ein Stückchen weiter und dann die Hand aber in einer Rotation zu lassen. Das war schon etwas, ja, kann man machen. Habe ich ja jetzt auch geschafft, ohne dass ich da irgendwie Übung hatte. Aber jemand, der das jetzt 30 Jahre lang gemacht hat, der hatte einfach seine Routine, macht das zack, zack, zack und fertig ist die Geschichte. Und ich fand es war super schön zu sehen, wo dann ja auch Erfahrungswissen einen einfach schneller werden lässt. Weil auch wenn das Ergebnis im Endeffekt ja gleich war, du hättest das auch gemacht, es wäre aber wahrscheinlich einfach viel schneller gegangen. Und da ist aber ja auch wieder der Punkt, wir haben da ja oftmals schon drüber gesprochen, wenn wir Wissen transferieren und dadurch ja Informationen für andere bereitstellen, dann heißt es nicht, dass er das morgen genauso schnell kann, weil die Person muss halt erst die Erfahrung sammeln. Das heißt im Umkehrschluss, und da sind wir eigentlich jetzt schon wieder wunderschön beim Thema Wissenstransfer gelandet, wenn Menschen aus Organisationen ausscheiden und ich habe die Möglichkeit, frühzeitig damit anzufangen und wirklich das klassische Beispiel ist ja der Renteneintritt, weil der so planbar ist, dann fang wirklich früh an mit mindestens 18 Monaten Vorlauf, dass dann, wenn das Wissen identifiziert ist, was weitergegeben werden soll, wo ja Erfahrungswissen auch noch mitgegeben werden darf, dass man da eine gute Grundlage schaffen kann. Und ich möchte damit nicht sagen, dass jemand, der 35 Jahre im Betrieb war, dann in 18 Monaten das Erfahrungswissen vermitteln kann. Nein, auf gar keinen Fall. Aber die Person kann mehr vermitteln, als wenn ich mir Gedanken mache, drei Wochen bevor sie weg ist. Und da, finde ich, kommt es ja immer ein Stück weit auch darauf an, bestmöglich
Elena Schüßler-Roggenhofer: das Wissen im Unternehmen zu behalten, wenn wir aus der Unternehmersicht jetzt gucken. Und da müssen wir einfach frühzeitig anfangen.
Markus Vüllers: Ja, und da gibt es ganz viele Beispiele. Ich meine, wir haben in dem Zuge ja nun auch mal so einen Gesamtlackierprozess uns angeschaut, sind wirklich mal so durch die gesamte Anlage gegangen, wirklich von der Bestückung bis zur Beschichtung und Abnahme. Und das war ja letztendlich auch mal wirklich ein Thema, dass du mal den Gesamtprozess gesehen hast und auch ganz viele Aspekte gesehen hast, über die wir theoretisch immer gesprochen haben, wo letztendlich für einen Lackierbetrieb Wissenstransfer von Bedeutung ist.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Markus Vüllers: Und das ist kein Thema, was man mal ebenso nebenbei macht als einmaliges Projekt. Das haben wir auch schon mehrfach angesprochen. Das ist wirklich eine Veränderung im Mindset, warum man sich mit so einer Thematik beschäftigen muss. ja, sind die Werkzeuge oder der Werkzeugkasten, wir in solchen Workshops dann auch vorstellen und anbieten, ist dann die Grundlage, mit der man dann anfangen kann, solche Dinge systematisch zu dokumentieren und aufzubereiten.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Was ich auch irgendwie richtig cool fand, so, als wir dann da durchgegangen sind und den Gesamtprozess einmal betrachtet haben und ich habe ja auch viel erklärt bekommen und alles, dann ist mir auch nochmal wieder so bewusst geworden, letztlich ist es ja thematisch gar nicht so fern von dem, wie ich auch gelernt habe. Ich habe ja schließlich in einem Industrieunternehmen gelernt und ich habe auch da lange im Einkauf gearbeitet, wo ein neues Produktfeld aufgemacht wurde und ich zum Beispiel Lieferanten mitbesucht habe und ausgesucht habe. die Aluminium-Eloxieren. Und da gehen wir ja eigentlich auch schon in diese Richtung. Und das fand ich cool. Das war so bisschen für mich auch Back to the Roots, wo ich gar nicht dachte, dass ich da noch mal so hinkomme. Und jetzt komme ich da doch wieder hin.
Markus Vüllers: Genau.
Markus Vüllers: Ja, wir haben ja auch mehrfach schon am Telefon mal darüber diskutiert, ob der Titel des Podcasts Wissens Navi für Lackierbetriebe zu kurz gesprungen ist. Aber das wird ja deutlich, wenn man in so Betrieb reinkommt. Das haben wir auch schon mehrfach gesagt. Das ist ein Metathema. Es ist völlig egal, ob wir über einen Pulverbeschichtungsbetrieb reden, über einen Nasslackierbetrieb, über einen Großbetrieb, der alle Prozesse dabei hat oder über einen Maschinenbauer.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Markus Vüllers: oder über irgendjemanden, der halt Kunststoff, Spritzkuss, fertig, das ist völlig egal. Die Herausforderungen sind in allen Unternehmen identisch und dieser Produktionsprozess ist letztendlich dann auch egal. Und da wir da schon so oft darüber gesprochen haben, sind wir jetzt auch tatsächlich schon mal an die Grenze und über die Grenze der industriellen Lackiertechnik gegangen, indem wir halt ein Interview geführt haben.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mit jemandem, der nicht aus der Branche kam, korrekt? Ich muss kurz überlegen, habe ich jetzt verstanden, was du als Anspielung hast? mit jemandem, der durch und durch vertriebler ist.
Markus Vüllers: Genau.
Markus Vüllers: Ja, das war die eine Thematik, dass wir wirklich mal in der praktischen Anwendung in einen Kundenauftrag gegangen sind, einfach mal eine Wissenslandkarte zu erzeugen, vertrieblicherseits.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Okay, es war nicht das, auf was du angespielt
Markus Vüllers: Nein, aber das kommt dabei raus, man sich nicht vorbereitet. Ich meinte tatsächlich unser Interview mit der Faber und Lack.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ach so, ja, wir haben Interview gegeben. Ja, vielleicht habe ich auch einfach nicht richtig zugehört, tut mir leid. Ja, genau, wir haben ein Interview gegeben, das war toll und es war super interessant und das, dabei rausgekommen ist, war auch wirklich phänomenal. Ich habe das gelesen und dachte so, boah, wir sind richtig schlau.
Markus Vüllers: Ja, das war tatsächlich so. jetzt kann man ja ein bisschen wir reden ja locker drum über diese Themen. Das war ja auch ein kein einfacher Weg, an dieses Interview zu kommen, weil wenn wir ein Wissensnavi für Lackierbetriebe machen, warum soll dann eine Fachzeitschrift uns interviewen, deren Zielgruppe Lackhersteller sind? Und da können wir uns dann immer hinstellen und sagen Ja, das ist ein Meterthema, da muss man über einen Tellerrand weggucken. Und wir sind ja so ein bisschen schon schon in die an die Grenzen oder über die Grenzen gegangen, indem wir damals den Thomas im Industrielackmuseum besucht haben. Und das ist ja auch nicht nur Lackiertechnik von der Anwendungsseite. Thomas ist ja Geschäftsführer vom Lackhersteller. Und damit sind wir ja schon eigentlich so in diese andere Welt eingetaucht und haben gesagt, okay, wir diskutieren auch über alles, wo irgendwo Lack im Namen steckt. Und das kann genauso gut ein Anlagenhersteller sein.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mh.
Markus Vüllers: Applikationsgerätehersteller. Wir sind dann immer noch in der Branche und vielleicht müssen wir wirklich irgendwann mal über eine Namensänderung des Podcasts nach.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, gut. Das Wissen ist Navi, liegt ja dann nahe. Für Unternehmen. Dann hat man alles mit drin. Nee, ich mag aber, ich muss, also wir können es ja ein bisschen kontroversisch diskutieren. Ich finde schon, dass auch die Nische ja super ist und es hat ja auch einen Strahleffekt und trotzdem stimmt ja auch, habe ich ja mehrfach auch schon angesprochen. dass dann natürlich es potenziell auch abschreckend ist, weil Leute, die fachfremd sind, sind vielleicht erst mal so, okay, jetzt haben die nur Beispiele aus dem Lackier- und Beschichtungsbetrieben, kann ich da was für mich mitnehmen? Und ich finde halt, dass man, egal wie, aus jeder Branche dann ja auch was für sich mitnehmen kann. Nichtsdestotrotz ist der Titel halt dann ein Stück weit irreführend. Das kann schon so sein. vielleicht hier an der Stelle mal ein Appell an euch, liebe Zuhörenden oder Zuschauer, was sagt ihr denn? Findet ihr, wir sollten einfach beim WissenSnavi für Lackierbetriebe bleiben oder sollten wir da mal was Neues überlegen? Das Wort WissenSnavi ist safe, da gibt es nichts dran zu rütteln. Aber sollten wir das ein bisschen breiter fassen, weil wir mittlerweile ja doch auch thematisch viele andere Aspekte mit abdecken und ja.
Markus Vüllers: Ja, wir haben es ja auch kontrovers diskutiert. Ich glaube, wenn man jetzt mal so die Marketingbrille aufsetzt, ist es falsch, jetzt nach erst einmal einem guten halben Jahr, wo wir das machen, das Branding zu ändern und die Zielgruppe zu ändern, sondern eher die Überzeugungskraft in den Podcast zu bringen, dass es ein Metathema ist, wo man über den Tellerrand schauen kann. Ich glaube, dass uns das auch an der Stelle gelingt. Und wir sind da ja auch wirklich. Ja, nach wie vor total happy, wie das ganze Thema sich entwickelt. Also wir sind jetzt im August, wenn diese Podcast-Episode ausgestrahlt wird. Das ist so das Sommerloch. Ich glaube, wir profitieren so ein bisschen davon, dass tatsächlich auch in der Sommerzeit der eine oder andere doch die Zeit und Muße hatten, Podcasts zu hören. Es ganz interessante Phänomene dabei so in den letzten drei, vier Wochen, dass man tatsächlich gemerkt hat, wir kriegen ja über unsere Hosting-Plattform dann auch immer so paar statistische Werte mit. Da war tatsächlich ein Sonntag, da haben an einem Tag alleine fast 60 Leute den Podcast gestreamt und sich angehört. Und man sieht dann, wenn man sich die Einzelfolgen anschaut, da waren tatsächlich zwei dabei. Die haben sich alle 25 Folgen offensichtlich angehört oder zumindest reingehört. Und das ist ein Thema, was ja schon zeigt, dass da ein paar ganz interessante Aspekte dabei sind. Und wir haben ja für unsere für die zukünftigen Folgen auch immer mal wieder so ein paar Punkte, die wir noch mal aus der ersten Staffel wiederholen wollen. Und ich glaube schon, dass man da auch deutlich machen kann, dass das thematisch nicht nur an Lackier- und Beschichtungsbetrieben hängt.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Wenn das ja jetzt so bisschen branchenfremd auch gut genutzt werden kann, gehen wir mal ganz weg davon. Lieber Markus, ich habe eine Frage an dich. Aus diesem ganzen Bereich Wissenstransfer, was kannst du dafür im Privaten nutzen oder hat dir das irgendwas schon gebracht, das Wissen, was du damit aufgebaut hast?
Markus Vüllers: Das eine richtig gute Frage. glaube, was mir immer ganz viel bringt, die Definitionen. Das ist bei mir tatsächlich so in Fleisch und Blut übergegangen. Ja, klar, das so ticken die halt. Das ist eine Geschichte, die hilft definitiv.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Das ist Chemik!
Markus Vüllers: wirklich diese Definition noch immer, sich vor Augen zu führen, was ist tatsächlich Information und was ist tatsächliches Wissen. Sonst im Privaten, ja, das passt eigentlich in jedes Thema rein. Ob man im Garten irgendetwas macht und sich da Gedanken darüber macht, ob man sich irgendein neues Rezept aussucht, was man kochen möchte, oder ob man sich einen Cocktail mixt, egal was man tut. Wissen, vermeintliches Wissen, spielt ja immer irgendwo eine Rolle. Und diese sieben Kategorien, wir dann haben, aber auch diese Wissenstreppe, mit der wir arbeiten, das ist schon eine ganz coole Geschichte, dass man da so manche Dinge einfach mal dokumentiert und neu ordnet und neu strukturiert.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mmh.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Hmm.
Markus Vüllers: Ansonsten, ja, das ist eine gute Frage. Ich kann ja mal laut nachdenken. Was ist noch im Privaten? Ich meine, klar, ist natürlich eine coole Geschichte, dass wir uns kennengelernt haben über die Thematik, dass wir eben auch über Themen diskutieren, die jetzt nicht unbedingt mit Wissenstransfer zu tun haben. ja, weiß ich nicht, fällt mir so spontanig rein. Hattest du einen Hintergedanken bei der Frage?
Elena Schüßler-Roggenhofer: Nee, ich dachte, wäre tief. Das wäre eine Deep-Wit-Frage, die könnte ich mal stellen. Nee, ich hatte da gar keinen Hintergedanken. Ich habe in dem Moment selber darüber nachgedacht, inwiefern Wissenstransfer oder die Methoden, das Wissen, Überwissen und so weiter, ob das jetzt privat irgendwie Einfluss auf mein Leben hat. Und ich glaube, eine ganz tiefgründige Sache ist dieses... Man möchte als Mensch was hinterlassen, also etwas, was irgendwie auch das eigene Sein überdauert. Und wie mache ich das? Im Prinzip ja, indem ich Wissen hinterlasse, außer ich kriege ein Kind. Und was ist das Kind, du... Dem gibst du auch Wissen mit und irgendwie eine Sozialisierung. Klar, gibst du dem auch Genetik mit. Aber da ist ja auch ganz viel Wissenstransfer, der da über die Jahrzehnte stattfindet. Und... Das finde ich schon irgendwie so, sich darüber Gedanken zu machen, was bleibt denn dann, wenn ich nicht mehr da bin, hat viel für mich auch mit Wissenstransfer zu tun. Und ich finde es super schön, weil das war ganz am Anfang auch meiner Selbständigkeit, da habe ich ein Gespräch darüber mit Tristan Niewöner von Persomatch geführt, der eigentlich diesen Gedankenimpuls in mir so ausgelöst hat. Was will ich denn? Ich will gesehen werden und ich will, irgendwas von mir bleibt, also irgendwas hinterlassen. Und das ist ja essentiell für Menschen, glaube ich, egal wie. wenn wir uns alle mal an die eigene Nase packen würden, dann ist es doch wahrscheinlich schon ein Kern von dem, was uns als Mensch auch ausmacht, dass wir etwas geben können, was auch bleibt, wenn wir tot sind zum Beispiel. Und das finde ich cool.
Markus Vüllers: Das ist jetzt genau, du bist eindeutig die Philosophin von uns beiden. Also ich denke dann mehr so in Definition naturwissenschaftlich und du philosophierst und löst natürlich dann einen Impuls auf. Wenn ich jetzt tatsächlich mal darüber nachdenke, ja, das ist schon so. Kindererziehung und ich habe zwei oder wir haben zwei erwachsene Töchter und das, was wir da letztendlich gemacht haben, ist am Ende des Tages ja auch Wissenstransfer. Aber
Elena Schüßler-Roggenhofer:
Markus Vüllers: Wir haben jetzt in der vorletzten Folge ja auch über Führung gesprochen. So viel Freiräume zu lassen, dass eigene Erfahrungen gemacht werden. Und das ist am Ende des Tages ja das, was man hinterlassen kann. Und wenn die Kinder dann erwachsen sind und einem dann spiegeln, ja, das ist schon ganz gut, was wir so an Werten mitgenommen haben, dann macht einen das schon ein bisschen stolz. Und wenn ich dann jetzt mal so ein bisschen mal so im Umfeld schaue, das ist ja so ein gesellschaftliches Thema, das weiß ich nicht, bei uns auf dem Dorf in räumlicher Nähe unserer Nachbarschaft gibt es aber auch ganz viele, wo ich sage, hoppla, da gibt es halt auch Menschen, die die Chance nicht hatten, selbstständig ihre Erfahrungen zu sammeln. Und das, die an Wissen und an Kompetenz aufgebaut haben, Da muss man die Frage stellen dürfen, ob die in der Lage sind, auch eigenständig weiter zu leben und ihr Leben zufriedenstellend hinter sich zu bringen, wenn da nicht immer noch ein Wissen da ist, der die anleitet. Das sind natürlich so Dinge, die dann im Privaten schon eine Rolle spielen.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mmh.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Voll. Also ich fand es jetzt cool, dass du noch mal so diesen Faden aufgenommen hast mit der Kindererziehung. Ich kann dazu erzählen, dass wenn ich eine Keynote oder einen Impulsvortrag halte, dann starte ich in der Regel mit folgender Einleitung. Hallo, ich bin Elena und ich beschäftige mich seit 32 Jahren mit Wissenstransfer. Und dann siehst du, wie in den Köpfen so vorgeht. Und ich versuche das jetzt zu imitieren. Die eine Seite denkt, boah, hat die sich gut gehalten. Und nein, ja, also bestimmt auch, aber ja, ich bin 32 Jahre alt. Aber dann so dieses, ja, stimmt, weil ab dem Moment, wo du geboren bist und ja eigentlich sogar wahrscheinlich schon im Mutterleib auch, beschäftigst du dich mit Wissenstransfer irgendwie, weil du konsumierst Informationen, du nimmst Sachen wahr und du baust halt dein eigenes Wissen auf. Und das finde ich super spannend und auch richtig cool. dass das schon so ein anumfassendes Thema ist. Wir sagen immer Metathema, aber es betrifft ja wirklich so viele Bereiche. Und du sagst, ich bin die Philosophin unter uns. Aber es ist ja auch wirklich ein philosophisches Thema, das dahinter steckt ein Stück weit. Man kann das sehr praxisnah an andere weitergeben und du kannst das als Methodik strukturiert nutzen, ja Wissen in der Organisation zu behalten. Da sind wir dann ja bei unserem Thema. Nichtsdestotrotz ist es ja etwas, was so viele Bereiche im Leben irgendwie tangiert.
Markus Vüllers: Ja, das ist so. wir haben in vorletzten Folge über Führungswissen gesprochen. In gewisser Weise ist man als Führungskraft ja auch für die Entwicklung eines Bereiches verantwortlich und hat gewisse erzieherischere Aufgaben, sage ich mal. Es kommen Leute rein, die müssen in die Unternehmenskultur integriert werden. Sie müssen an Abläufe herangeführt werden.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Mhm.
Markus Vüllers: Und das hat schon eine Menge mit Erziehung zu tun. Und manche Führungskraft hört man ja auch immer sagen, das ist schon ein Kindergarten, ich hier teilweise in meiner Abteilung habe, wenn da irgendwelche Konflikte entstehen. Also die Parallelen sind natürlich da. Da kann man jetzt unternehmerisches Leben und privates Leben an vielen Stellen gar nicht trennen. Und ich glaube auch, dass es wichtig ist, thematische Brücke einfach mal zu bauen, weil das macht von Kopf her so ein bisschen frei, einfach auch mal so ein bisschen die Ecke zu denken.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Hm.
Markus Vüllers: Und du bringst ja das Beispiel auch mit explizitem und implizitem Wissen immer das Thema Fahrradfahren. Das ist ja dann auch so eine private Geschichte. Ich kann mich noch daran erinnern, das war so eine der ersten Fragen, die du in irgendeinem Podcast gestellt hast. Markus, kannst du Fahrrad fahren? Da habe ich gedacht, was will die denn jetzt von dir? Bis ich dann diesen Hintergrund verstanden habe und ich habe dann so bisschen angezickt gesagt, natürlich kann ich Fahrrad fahren. Aber damit, das ist ja so ein typisches privates Erziehungsthema.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Hehehe!
Markus Vüllers: Auch 1 zu 1 Wissenstransfer.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja. Jo, das war doch ne deeper session hier.
Markus Vüllers: Ja, haben so ein paar Themen getroffen, haben noch ganz viele Sachen, die wir auch noch diskutieren könnten, aber wir haben ja auch noch viele Folgen vor uns.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ja, cool.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Genau. Und damit verabschieden wir uns mit dem Appell, die Glocke zu abonnieren und schickt uns nochmal ein Feedback, wie ihr unsere improvisierte Labarababa-Telefonsession so empfunden habt. Wir freuen uns auf jeden Fall. Und dann hören wir uns beim nächsten Mal wieder.
Markus Vüllers: Genau so machen wir das. Und nicht vergessen, kommentieren, den Podcast weiterempfehlen. Das hilft dem Algorithmus bei Apple, bei Spotify, bei Google und überall da, wo wir unterwegs sind, weil wir wollen möglichst schnell 888 Abonnenten haben, bevor wir dann die 1000er-Marke knacken.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ich nutze das und ende mit den Worten kommentieren, liken, abonnieren.
Markus Vüllers: Ja, bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao.
Elena Schüßler-Roggenhofer: Ciao, ciao!
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